Red Bull ging wie Mercedes in einer Favoritenrolle ins Formel-1-Qualifying von Singapur. Doch nachdem Max Verstappen die Trainings am Freitag zusammen mit Weltmeister Lewis Hamilton dominiert hatte, fand er sich am Samstag plötzlich mit einer Ferrari-Übermacht konfrontiert. Mit Startplatz vier machte der Niederländer das Beste daraus.

"Wir kamen hier her mit der Absicht, um Pole zu kämpfen. Platz vier ist auf solch einer Strecke etwas enttäuschend", so Verstappen, der sich nach starken Runs am Freitag noch Chancen auf eine zweite Karriere-Pole ausgerechnet hatte. "Gestern konnten wir sehen, dass wir alle noch etwas in der Hinterhand hatten. Aber sie haben deutlich mehr rausgeholt als wir", muss der 21-Jährige erkennen.

Schon im 3. Freien Training fehlte ihm über eine Sekunde auf die Bestzeit von Charles Leclerc. "Gleich als wir auf die Strecke gingen, erkannten wir, dass Ferrari und Mercedes sehr schnell waren", sagt er. "Wir hatten nicht die Pace zum Kampf um die Pole." Im Q3 fehlten Verstappen am Ende sechs Zehntel auf die Pole Position.

Verstappen hadert: Balance gut, Performance fehlt

"Ferrari hat im ersten Run im Q3 eine unglaubliche Pace gefunden, die schwer zu schlagen war", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Max konnte sich zwar auf seinem zweiten Run verbessern, aber leider ist Hamilton das auch gelungen, und so ist er von Platz drei auf Platz vier abgerutscht."

Der Rückstand von drei Zehnteln auf den Weltmeister war mehr oder weniger das, womit Red Bull nach den Trainings rechnen konnte. Mit Ferrari an der Spitze hingegen nicht. "Ich hatte nicht erwartet, dass Ferrari auf Pole stehen wird", so Verstappen, der Platz vier als das Maximum sieht: "Es war das Beste, was wir erreichen konnten und zumindest stehen wir vor einem Mercedes."

Wie so oft in diesem Jahr kann Verstappen über das Gefühl für den RB15 nicht klagen: "Unsere Balance fühlte sich ganz gut an, wir hatten einfach nicht genug Grip. Das müssen wir uns ansehen. Schauen wir mal. Im Rennen kann alles passieren."

Albon erholt sich von schwierigem Start ins Wochenende

Etwas mehr Zufriedenheit gab es auf der anderen Seite der Garage. Nach einem schwierigen Start ins Wochenende fand Albon am Samstag gerade rechtzeitig einen guten Rhythmus und qualifizierte sich als Sechster. "Alex hat ein gutes Wochenende aufgebaut", lobt Horner den Thailänder, der in Singapur den besten Startplatz seiner jungen F1-Karriere erreichte.

"Ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem Auto im Q1 nicht richtig klargekommen bin und mir fehlte die Balance", sagt Albon. "Für den letzten Run haben wir ein paar Dinge verändert und das Setup fühlte sich dann etwas besser an. Als die Performance besser wurde, habe ich mein Selbstvertrauen zurückgewonnen. Das ist alles Teil der Lernkurve."