Sebastian Vettel erwischte beim Italien GP 2019 der Formel 1 in Monza einen gebrauchten Rennsonntag. Bereits nach sechs Runden war das Rennen des Ferrari-Piloten praktisch gelaufen - und das selbstverschuldet. In der schnellen Ascari-Schikane hatte Vettel hinter Valtteri Bottas die Kontrolle über seinen SF90 verloren und sich gedreht.

Zügig versuchte der Deutsche daraufhin, wieder in Fahrtrichtung zu kommen. Zu zügig - und unvorsichtig: Vettel traf den Racing Point von Lance Stroll, der sich nun ebenfalls drehte. Vettel selbst beschädigte den Frontflügel seines Boliden, musste in die Box. Damit war er bereits hinten. Eine folgende 10-Sekunden-Stop&Go-Strafe sollte Vettel kurz darauf aller Chancen auf eine Aufholjagd berauben.

"Gefährlicher" Vettel-Vorfall: Drei Strafpunkte in Monza

Damit jedoch längst nicht genug. Die Strafe in Italien könnte für Vettel noch weitaus größere Folgen haben. "Die Stewards stuften dies als einen gefährlichen Vorfall ein", hieß es in der Urteilsbegründung bereits wenig Gutes verheißend. Ein Blick auf die zugehörige Zahl an Strafpunkten für Vettel bestätigt diesen Eindruck. Gleich drei Punkte kassierte Vettel. Mehr für einen einzelnen Vorfall geht nicht. Das verdeutlicht wie ernst die Aktion beurteilt wurde.

Das Problem mit Blick auf die kommenden Rennen dabei: Durch die drei Strafpunkte füllt sich Sebastian Vettels Gesamtstand in der FIA-Sünderkartei nun auf neun Punkte. Kein Fahrer kommt aktuell auf mehr. Erreicht ein Pilot deren zwölf wird er für das folgende Rennen gesperrt. Nach genau einem Jahr erlöschen Strafpunkte.

Vettel drei Punkte vor Rennsperre, Altlasten verfallen erst Mitte Oktober

Im Fall Vettels werden in der laufenden Saison nun nur noch zwei gestrichen - aus einem Training beim USA GP 2018 für ein Vergehen unter roter Flagge. Datum: 19. Oktober. Heißt: Bis zu diesem Stichtag darf Vettel maximal zwei Strafpunkte kassieren.

Mit anderen Worten: Nur ein weiterer Vorfall wie in Monza und Vettel würde gesperrt. Bitter: Mit den Grands Prix von Singapur, Russland und Japan muss Vettel bis zum Erlass der zwei Punkte noch gleich drei Rennwochenenden überstehen.

So setzen sich Sebastian Vettels Strafpunkte zusammen

Die übrigen Strafpunkte - aus dieser Saison - hatte sich Vettel für den berüchtigten Zwischenfall mit Lewis Hamilton in Kanada (2) und seinen Auffahrunfall mit Max Verstappen in Silverstone eingehandelt (2). Somit wird Vettel auch das kommende Jahr deutlich vorbelastet beginnen. Das gesamte erste Saisondrittel über wird sein Punktestand mindestens sieben Strafpunkte betragen.

Grand PrixVergehenStrafpunkte
USA 2018Zu schnell unter roter Flagge2
Kanada 2019Unsicher zurück auf die Strecke gefahren2
Großbritannien 2019Kollision mit Verstappen2
Italien 2019Unsicher zurück auf die Strecke gefahren3

Auf das Thema angesprochen winkte Vettel am Sonntagabend in Monza - anderes als in Spa sprach er diesmal noch zu schreibenden Medien - ab. Er müsse sich das erst einmal selbst anschauen, so Vettel.

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