Ein guter Freitag - das ist bei Renault 2019 in der Formel 1 nicht selbstverständlich. Doch nach einem verregneten Trainings-Tag in Monza geben sich sowohl Nico Hülkenberg als auch Daniel Ricciardo sehr gut gelaunt, was das Potential des Renault R.S.19 für den Italien-GP angeht.

"Wir werden heute Abend nicht viel Arbeit verrichten, nur ein paar Kleinigkeiten", freut sich Daniel Ricciardo, der mit 0.125 Sekunden Rückstand auf den Mittelfeld-Führenden Pierre Gasly das Training beendete. "Wir sind glücklich."

Und auch Nico Hülkenberg klingt ähnlich: "Natürlich war es durch das Wetter ein bisschen schwierig, für alle. Aber insgesamt war es heute ein guter Start, das Auto war von Anfang an gut, es gab keine größeren Probleme."

Renault will Q3-Auftritt in Monza

"Ich glaube, wir haben heute ein paar Antworten zum Auto gefunden", erklärt Hülkenberg weiter. "Zur Balance, die war nicht so schlecht. Verglichen mit den letzten paar Freitagen war es heute tatsächlich ein guter Startpunkt, eine solide Basis. Das war gut."

Damit hatte Renault 2019 schon oft Probleme. Auf manchen Strecken ist es schwierig, für das Auto ein gutes Setup zu finden. In Monza passt es aber, beide Fahrer berichten von gutem Handling bei leeren und bei vollen Tanks. "Bei vergleichbaren Bedingungen waren wir immer in der vorderen Gruppe", sagt Ricciardo. "Da bin ich zuversichtlich bei den Runden, die wir liefern können."

Also gibt es für Renault ein klares Ziel. "Es ist definitiv ein Q3-Auto, das erwarten wir für morgen", sagt Ricciardo. "Auf jeden Fall zielen wir auf Punkte ab", führt Hülkenberg weiter aus.

Mittelfeld in Monza eng: Poker bei Setup, Windschatten?

Schwierig wird es nur, das Wetter in Monza einzuschätzen. Schließlich müssen beim Setup Entscheidungen getroffen werden - richtet man sich auf ein mögliches Regenrennen, oder auf ein trockenes Qualifying ein? Da das Mittelfeld innerhalb weniger Zehntel liegt, können diese Entscheidungen besonders im Qualifying große Auswirkungen haben.

"Das ist wohl das einzige echte Dilemma, das wir heute haben werden", sagt Ricciardo zu Motorsport-Magazin.com. "Wie viel greifen wir für morgen an? Es sieht trocken aus, aber wenn es am Sonntag regnet ... wir müssen womöglich ein paar kleine Kompromisse für das Qualifying eingehen und damit dann im Rennen leben."

Hülkenberg macht sich darüber aber keine Sorgen: "Wir sind heute Morgen auch komplett mit dem Trockensetup gefahren, um zu sehen, wie es ist. War ganz okay."

Außerdem gilt es noch, die Windschatten-Frage zu klären. Schließlich kann Windschatten hier viel Zeit bringen. "Wir haben noch nicht darüber gesprochen", gibt Ricciardo zu, der kein Fan ist. "Wenn das Team entscheidet, dann werden wir das Spiel spielen und einer nach dem anderen fahren, aber ich würde lieber alleine und hart fahren."

Morgen wird Renault aber wohl alles brauchen, um in einem hier wieder sehr engen Mittelfeld ganz vorne zu stehen. Das wissen letztendlich auch die Fahrer. "Wenn wir es alles zusammenbringen und morgen alles geben sollten wir okay sein", meint Ricciardo. "Ich selbst kann noch etwas Rundenzeit finden, aber es wird eng hier werden. Könnte jeder holen"