Von wegen Ferrari-Dominanz in Monza. Lewis Hamilton fehlten am Ende des trockenen zweiten Trainings zum Italien GP nur 68 Tausendstel auf den Ferrari von Charles Leclerc. Damit holte sich der Mercedes-Pilot die zweitbeste Zeit des Tages und konnte auch den zweiten Ferrari von Sebastian Vettel schlagen.

Für Mercedes ist das etwas überraschend - hatten sie doch aufgrund des Topspeed-Defizits im Vergleich zu Ferrari eigentlich mit größeren Problemen auf eine Runde gerechnet. Die Freitags-Leistung sieht besser aus als in Spa, und dort kam Hamilton am Ende ja bis auf eine Sekunde an den Renn-Sieg heran.

Mercedes in Monza besser als in Spa: Trotzdem keine Pole-Hoffnungen?

"Wie erwartet sind die Ferraris auf den Geraden ziemlich schnell", gibt Lewis Hamilton nach dem Training zu, "aber unsere Renn-Pace fühlte sich stark an und wir scheinen auf eine einzelne Runde näher dran zu sein als letzte Woche in Spa. Also sieht es so aus, als ob wir mitmischen können."

Auf die einzelne Runde verlor Mercedes zuletzt in Spa allerdings mehrere Zehntel auf die Konkurrenz. Näher muss also nicht gleich bedeuten, dass sich Hamilton und Valtteri Bottas in den Kampf um die Pole einmischen können.

Hinzu kommt, dass Hamilton seine beste Zeit im zweiten Training auch mit Hilfe fuhr: Valtteri Bottas führte ihn um den Kurs, und bot den hier in Monza so wertvollen Windschatten. Mercedes lotete also schon am Freitag die Optionen aus, um sich im Qualifying-Trimm zu helfen. Leclerc fuhr seine Runde hingegen ohne Hilfe.

"Es gibt noch viel Raum für Verbesserungen vor dem Qualifying", sagt Valtteri Bottas. "Wir müssen das perfekte Setup für unser Paket finden und einen guten Windschatten auf den Geraden - das wird morgen der Schlüssel sein, wenn wir um die Pole kämpfen wollen."

Mercedes: Hoffnungen gelten der Renn-Pace

Wie in Spa gelten Mercedes' Hoffnungen also auch in Monza ihrer Renn-Pace. Und die sieht wieder gut aus, wie ein Blick auf die Longrun-Zeiten zeigt. Sowohl Bottas auf dem Soft als auch Hamilton auf dem Medium waren hier schnell.

"Die Runden mit vollem Tank am Ende fühlten sich gut, und die Pace sah auch gut aus", glaubt auch Bottas. "Das ist vielversprechend für Sonntag." Allerdings hinterlassen die Longruns in Monza ein schwieriges Bild: Nieselregen und starker Verkehr beeinflussten die Rundenzeiten.

"Wir werden die Daten heute genau durcharbeiten", sagt Hamilton. "Um herauszufinden, wo ich mich als Fahrer verbessern kann und was wir beim Setup machen können, um sicherzugehen, dass wir alles aus dem Auto herausholen. Es wird ein richtig hartes Rennen am Sonntag, aber wir scheinen nahe an den Ferraris dran zu sein, das ist ein guter Start ins Wochenende."