Red Bull ist nach den Trainings vier Zehntel hinten. Ist das für den Rest des Wochenendes realistisch?
Helmut Marko: Also im Qualifying vielleicht, ja. Im Renntrimm sicher nicht. Da sind wir glaube ich ganz gut dabei. Ferrari hat nur eine schnelle Runde hingelegt und dann war’s vorbei.

Wird es diesmal kein klares Einstopp-Rennen?
Helmut Marko: Das können wir jetzt noch nicht sagen, bei diesen Temperaturen. Wir müssen schauen, wie es am Sonntag ist, und wie es morgen ist. Heute, bei diesen Verhältnissen, musst du nur zur richtigen Zeit den richtigen Reifen aufziehen.

Führen Sie bei Red Bull wegen der Strafe für Verstappen einen Regentanz auf?
Helmut Marko: Na ja, nicht unbedingt. Wenn man von hinten startet, muss man durchs Feld und durch die ersten Kurven kommen. Aber wir sind eigentlich, genauso wie in Spa, besser dabei als wir gedacht hatten.

Kann Ihr Team bei Regen mit dem Setup zocken und mehr Abtrieb fahren?
Helmut Marko: Der Vorteil vom Max ist ganz klar. Sollte es sich drastisch ändern und stark regnen, kann er aus der Box starten und macht volles Rohr Anpressdruck hinten drauf.

Das heißt bis dahin bleibt der Flügel komplett flach?
Helmut Marko: Nicht komplett flach, aber wir gehen von eher trockenen Bedingungen aus.

Könnte Verstappen durch seine Motorenstrafe Albon im Qualifying Hilfestellung leisten?
Helmut Marko: Diese Windschattenspielereien gehen in den seltensten Fällen auf, zumindest für beide.

Was ist am Wochenende mit dieser Ausgangslage denn realistisch drin?
Helmut Marko: Ich glaube, dass Max, wenn die ersten Runden gutgehen, bald vorne dabei sein wird. Ich denke, ein Podium ist genauso wie in Spa drin für den Max, aus eigener Kraft.

Red Bull hatte dieses Jahr schon mehrfach Startprobleme, zuletzt in Spa. Wie optimistisch sind Sie, dass das gelöst ist?
Helmut Marko: Wir arbeiten da intensiv dran, aber das Problem ist, dass jede Spezifikation des Motors eine andere Charakteristik hat. Jetzt operieren wir mit drei unterschiedlichen Spezifikationen. Aber ich glaube, dass es deutlich besser wird, denn man geht einfach mehr auf die sichere Seite. Ein durchschnittlicher Start ist besser als ein schlechter, und das Risiko für einen optimalen Start ist viel höher und es bringt nicht einmal so viel.

Albon hat zwischen Spa und Monza den Helm gewechselt. Hat das etwas mit dem Teamwechsel zu tun?
Helmut Marko: Nein. Im anderen Helm waren die Windgeräusche so arg, dass wir ihn nicht verstanden haben. Das hatte mit den Turbulenzen zu tun. Fürs zweite Rennen ist bei ihm alles im positiven Bereich, vor allem was die Stimmung angeht passt er gut hinein.