Die Seriensiege und Weltmeisterschaften von Mercedes aus den vergangenen Jahren sind mit einer Reihe an Namen verbunden. Neben den Fahrern Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Valtteri Bottas sind dies Teamchef Toto Wolff, Technikchef James Allison, aber auch die Ingenieure im Hintergrund wie Chefstratege James Vowles oder der frühere Engineering Director Aldo Costa.

Letzterer zog sich bereits im vergangenen Jahr von seinem Posten zurück und stand dem Team seither als Technischer Berater zur Seite. Ende September beendet der Italiener nun endgültig seine Arbeit in Brackley, um ab Anfang 2020 eine neue Position als Chief Technical Officer beim Rennwagenhersteller Dallara anzutreten.

"Nach vielen Jahren in der Königsklasse des Motorsports bin ich gespannt darauf, einige meiner Erfahrungen in anderen Rennserien und für High-Performance Automobilprojekte abseits des Rennsports einzusetzen", erklärte Costa. "Ich erinnere mich noch daran, wie ich mich zu Beginn meiner Karriere bei Giampaolo beworben habe. Damals gab es keine freie Stelle, aber er konnte mir einige Türen in der Branche öffnen. Jetzt, viele Jahre später, fühlt es sich so an, als ob sich der Kreis für mich schließen würde."

Costa: Erfolge mit Ferrari und Mercedes

Costa ist seit knapp drei Jahrzehnten im Motorsport aktiv. Nach einer äußerst erfolgreichen Zeit in der Formel 1 bei Ferrari und Minardi stieß Costa im Jahr 2011 zu Mercedes. Zuvor war er Teil des Ferrari "Dream Teams" rund um Michael Schumacher, Ross Brawn und Jean Todt. Mit der Scuderia gewann er zwischen 1999 und 2004 sechs Mal den Konstrukteurstitel.

Bei Mercedes sammelte er weitere Siege und Rekorde. Costa spielte in den vergangenen Jahren eine zentrale Rolle in der Strukturierung der technischen Abteilungen und natürlich beim Gewinn von fünf Doppel-Weltmeisterschaften in Serie.

"Aldo war einer der Eckpfeiler unseres Teams, seit er sich unserem Team im Jahr 2011 angeschlossen hat", sagte Toto Wolff. "Aldos Leidenschaft für den Rennsport brennt noch immer lichterloh - sowohl im Ingenieursbüro als auch manchmal noch im Cockpit." So nahm er unter anderem in den vergangenen Jahren schon gemeinsam mit Toto Wolff an der Mille Miglia teil. Im Vorjahr durfte er in Imola sogar selbst im Cockpit des W04 Platz nehmen.

Formel 1: Aldo Costa fährt Weltmeister-Mercedes: (09:10 Min.)

Mercedes: Designabteilung entwickelt sich weiter

Als Teil des Übergangsprozesses in der Designabteilung von Mercedes hat sich die früher von Costa geleitete Engineering Group bereits im Vorjahr weiterentwickelt und wurde seitdem noch stärker auf das Design des Autos ausgerichtet. Chefdesigner John Owen ist seit Costas Abschied als Engineering Director leitende Kraft dieser Gruppe, unter der Gesamtführung von Technikdirektor James Allison.

"Aldo wollte nach Italien zurückkehren, um dort mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen", so Wolff weiter. "Gleichzeitig besitzt er noch immer wahnsinnig viel Energie und so viel Fachwissen, das er zur Motorsport-Welt beisteuern kann."

Zu Costas Aufgaben bei Mercedes gehörte es unter anderem, junge Ingenieure zu entdecken und zu fördern. Diesen Ansatz möchte er bei Dallara weiterverfolgen, um dort eine neue Generation an italienischen Ingenieurs-Talenten hervorzubringen.