Als Jenson Button im Jahr 2000 sein Formel 1 Debüt für das Williams Team gab, war alles noch so einfach. Sein Teamkollege hieß Ralf Schumacher, sein Auto war weiß-blau und im Heck des Williams steckte ein BMW-Motor, welcher Button auf Anhieb in seiner Debütsaison zu einem 'zukünftigen Weltmeister' machte.

Nicht ganz fünf Jahre danach ist die Situation viel komplizierter. Nachdem Jenson schon im letzten Winter von British American Racing zu Williams zurückkehren wollte, dies aber aus vertraglichen Gründen nicht durfte, sieht die Sachlage jetzt genau andersherum aus: Button hat einen glasklaren Vertrag bei Williams und muss British American Racing am Saisonende in Richtung Grove verlassen. Auch wenn dort keine BMW-Motoren mehr für Antrieb sorgen sollten und Ralf Schumacher schon seit einem Jahr in Köln-Marsdorf seine Dienste verrichtet.

Klare Sache für Frank Williams

Für Sir Frank Williams sind die Diskussionen damit abgeschlossen. "Wir haben einen Vertrag mit ihm für 2006 und wir erwarten, dass er dann bei uns anfängt", so Williams. "Ein Deal ist ein Deal. Ich verstehe Jensons Sorgen über unsere Konkurrenzfähigkeit, aber es geht ständig rauf und runter. Wenn wir nicht schon in diesem Jahr zurückkommen, dann sicherlich im nächsten."

Nachdem in den letzten Tagen in den Medien viel über die so genannte Buttongate II Affäre diskutiert und geschrieben wurde, entschied sich jetzt zu Beginn der Sommerpause auch Jenson Button dazu in die Offensive zu gehen und in einem Presseschreiben einige Dinge klarzustellen und seine "Ehrlichkeit und Integrität" zu schützen, welche von einigen Medien in Frage gestellt worden war.

Laut dem Schreiben soll am Dienstag, den 12. Juli im Williams-Hauptquartier in Grove um exakt 12:00 Uhr Ortszeit ein Meeting zwischen Button, dessen Manager Richard Goddard, Sir Frank Williams, Patrick Head, Chris Chapple, Sam Michael sowie Williams-Anwalt John Healey stattgefunden haben.

Im Laufe des einstündigen Gesprächs soll Frank Williams Button gefragt haben, ob er im nächsten Jahr bei Williams bleiben möchte und darauf soll Jenson mit "Nein, das möchte ich nicht." geantwortet haben. "Es gab in diesem Punkt also niemals irgendwelche Unklarheiten oder Missverständnisse", stellt das Schreiben klar.

JB's Dementis

Zudem dementiert Button in seinem Schreiben, dass im Januar dieses Jahres ein Vertrag zwischen ihm und Williams unterzeichnet wurde. Stattdessen wären nur zwei Dokumente von Bedeutung: "Eines vom August 2004 und eines vom September 2004."

Des Weiteren betont Button, dass es in den Jahren 2001 bis 2004 keinerlei Zahlungen von Williams gegeben habe, um damit die Option auf den Briten aufrecht zu erhalten. "Im Gegenteil: Die Zahlungen wurden nicht von Williams vorgenommen, um sich die Dienste auf Jenson weiter zu sichern, sondern um Jenson davon abzuhalten einen gültigen Kontrakt durchzusetzen, welcher es ihm erlaubt hätte für Williams zu fahren."

Ob Jenson Button mit all diesen Klarstellungen und Aussagen seine Chancen im kommenden Jahr für sein neues Wunschteam British American Racing zu fahren verbessert oder nur seine Chancen bei Williams gut aufgenommen zu werden verschlechtert hat, bleibt abzuwarten.