Nico Hülkenbergs zählt zu den Formel-1-Piloten, deren Zukunft für 2020 kurz vor der Sommerpause noch ungewiss ist. Der Renault-Vertrag des Emmerichers läuft mit dem Ende der laufenden Saison aus. Im Vorfeld des Großen Preises von Deutschland auf dem Hockenheimring äußerte sich Hülkenberg erstmals zu seinen Plänen.

"Es sieht so ziemlich danach aus, als würde ich im Team bleiben", lässt der 31-Jährige durchblicken, dass er seine Karriere voraussichtlich bei Renault fortsetzen wird. Etwas, das nach den vergangenen Monaten nicht jeder so erwartet hätte - und das nicht, weil Daniel Ricciardo dem ehemaligen Teamleader ordentlich Druck macht.

Technische Defekte und andere Probleme zogen sich bisher wie ein roter Faden durch die Saison Hülkenbergs. Im Qualifying erwischte es ihn gleich mehrfach, wodurch der teaminterne Vergleich nach der ersten Saisonhalbzeit mit 8:2 sehr deutlich gegen ihn ausfällt. In Silverstone war Hülkenberg nach einer verpatzten Rennstrategie zuletzt sehr kritisch.

Hülkenberg mit seiner Zeit bei Renault nicht ganz glücklich

"Man kann schon sagen, dass wir dieses Jahr nicht ganz happy sein können", so Hülkenberg. "Wir hatten ein paar Probleme und haben einige Ergebnisse verpasst. Unsere Pace ist noch enttäuschender. Die Entwicklungsrate ist noch nicht so, wie sie sein sollte."

Die Zielsetzung war definitiv eine andere, als er 2016 für drei Jahre bei den Franzosen unterschrieb. Ursprünglich war für 2019 der Kampf um das Podest vorgesehen. Stattdessen hinkt man hinter Kundenteam McLaren her und droht daran zu scheitern, den vierten Platz des Vorjahres zu wiederholen.

"Wir sind hinter den Erwartungen zurück geblieben. Ich bin deshalb auch mit den drei Jahren nicht ganz happy", so Hülkenberg kritisch. "Wir können einfach nicht voll zufrieden mit dem sein, was wir gemacht haben." Trotzdem oder gerade deshalb soll es bei Renault weitergehen.

Trotz Renault-Frust: Hülkenberg sieht Licht am Ende des Tunnels

"Wir sehen immer noch Licht am Ende des Tunnels. Wir können noch aufholen", ist er weiter voll motiviert, 2019 das Ruder mit Renault noch einmal herumzureißen. Attraktiv wäre für ihn ohnehin nur ein Wechsel zu einem der Top-Teams. Der wird angesichts der vertraglichen Situationen bei Mercedes, Ferrari und Red Bull für ihn 2020 aber wohl eher nicht stattfinden.

Als Alternative zum Verbleib bei Renault bleibt nur der Wechsel zu einem anderen Mittelfeld-Team. Doch der Neuanfang dort wäre gegenüber einer Verlängerung mit Renault aller Wahrscheinlichkeit die schlechtere Wahl. Bei Renault ist Hülkenberg trotz der schwierigen Saison 2019 nach wie vor eine feste Größe. An seinem Ansehen im Team hat sich durch die Ankunft Ricciardos nichts geändert.

Hülkenberg legt Fokus auf Rennen: Vertrag nicht in Stein gemeißelt

Vor der Sommerpause wird wie üblich aber wohl kein Vertrag unterzeichnet. "Noch ist nichts in Stein gemeißelt", sagt Hülkenberg, dessen Fokus voll auf den letzten beiden Rennen vor der Pause in Hockenheim und Budapest liegt: "Danach schauen wir, wie es in Zukunft weitergeht - auch für mich."

Sein Heimrennen auf dem Hockenheimring wäre nach dem fünften Platz im Vorjahr der richtige Ort, um zumindest persönlich die Wende zu schaffen: "Ich habe es letztes Jahr sehr genossen, es war für mich das beste Rennen des Jahres. Hoffentlich wird das wieder so. Wir geben unser Bestes."