Renault hat sich in der Formel 1 im Mittelfeld nach einem wackligen Start in die Saison 2019 wieder gefangen. In den letzten Wochenenden kamen sie Stück für Stück näher an den Platzhirschen McLaren heran. Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo scheiterten immer nur am letzten Etwas.

Nach Silverstone ist die Stimmung im Team aber besser denn je. Denn der Renault-Motor läuft gut, und das Chassis ist aussortiert - und die Strecken in Hockenheim und Budapest passen zum Renault R.S.19. Damit erwartet man eine Attacke auf McLaren.

Renault vor Sommerhoch? Hockenheim, Ungarn passen zu uns

Vor dem Hockenheim-Wochenende der Formel 1 ist das Ziel ganz klar ein Ergebnis wie zuletzt in Silverstone. Da wurde Daniel Ricciardo Siebter, und scheiterte nur knapp am Sechsten und Mittelfeld-Führenden Carlos Sainz. "Insgesamt hat das Ergebnis motiviert", freut sich Ricciardo. "Aber wir wollen für Deutschland und dann für Ungarn in Fahrt kommen, bevor es in die Sommerpause geht."

Dafür sind diese beiden Strecken perfekt geeignet, glaubt Renaults Chassis-Cheftechniker Nick Chester. "Wir hatten in Silverstone ein ganz gut ausbalanciertes Auto. Die Fahrer waren zufrieden, und wir konnten mit relativ wenig Flügel fahren. Das Auto war gut in langsamen Kurven, und wie wir wissen, ist das oft der Fall."

"Hockenheim hat einige langsame Kurven", erinnert Chester. "Silverstone hat ein paar Medium- bis Highspeed-Kurven, da haben wir unsere üblichen Probleme gefunden. Wir arbeiten daran, dafür Verbesserungen zu finden." Doch von solchen Kurven gibt es in Hockenheim und auf dem Hungaroring weniger.

"Insgesamt haben wir unser Potential auf einer Strecke gezeigt, die unter diesem Reglement nach viel Motorleistung verlangt", freut sich Teamchef Cyril Abiteboul. "Hockenheim und der Hungaroring sollten unserem Paket besser passen, obwohl die extremen Temperaturen, die wir dort erwarten, für Motor und Reifen herausfordernd sein könnten. Wie in Österreich."

Renault unter Mittelfeld-Druck: Ziemlich eng hier

In Österreich hatte Renault zuletzt mit Problemen zu kämpfen gehabt. Starke Rennen davor und danach deuten jedoch darauf hin, dass es tatsächlich - wie man bei Renault hoffte - nur ein Ausreißer, ein Einzelfall war. Trotzdem, McLaren zeigte sich zuletzt durchgehend schnell und hat zu Renault ein Polster von 21 Punkte in der Team-WM aufgefahren.

Daniel Ricciardo in Silverstone, Foto: LAT Images
Daniel Ricciardo in Silverstone, Foto: LAT Images

21 Punkte Rückstand sind im Mittelfeld ordentlich, da sollte sich Renault keine Fehltritte wie in Österreich mehr erlauben. "Es ist eine wichtige Zeit, da wir wissen, wie eng der Kampf im Mittelfeld ist", erkennt Daniel Ricciardo. "Wir müssen regelmäßig punkten, um nicht nur den Anschluss an unsere Rivalen zu halten, sondern auch besser als sie zu sein."

Hülkenberg will in Hockenheim Vergeltung für Silverstone

Für Nico Hülkenberg ging der Silverstone-GP nicht ganz so gut wie für Daniel Ricciardo. Mehrere Probleme warfen ihm im Rennen zurück, unter anderem eine Kollision mit Sergio Perez und ein technischer Defekt. "Vielleicht haben wir etwas liegengelassen", meint Hülkenberg.

Aber für Hockenheim ist auch er positiv eingestellt: "Wir haben ein paar Verbesserungen gefunden. Darauf müssen wir aufbauen, vor diesen aufeinanderfolgenden Wochenenden mit Deutschland und Ungarn."

"Wir hatten letztes Jahr in Deutschland ein richtig gutes Rennen", erinnert Hülkenberg, der 2018 hier Fünfter wurde. "Also werden wir darauf auch dieses Jahr wieder abzielen. Nicht nur für die Fans, sondern natürlich auch für das Team."