Spielt das Wetter beim Deutschland GP der Formel 1 erneut das Zünglein an der Waage? Nachdem Sebastian Vettel im Vorjahr auf Siegkurs liegend seinen Ferrari auf feuchter Strecke im Kiesbett der Sachskurve des Hockenheimrings versenkt hatte, liefert der Wetterbericht auch für Hockenheim 2019 erneut alles andere als reguläre Bedingungen.

Doch ist der Wetterbericht keinesfalls als Warnung an Vettel zu verstehen, sondern vielmehr an Mercedes: Insbesondere enorme Hitze soll das Wochenende in Hockenheim prägen. Genau das ist die vielleicht einzige Achillesferse des Mercedes W10. "Die Wettervorhersage sieht hohe Temperaturen voraus, die schon in Österreich eine extreme Herausforderung für uns darstellten. Aus diesem Grund müssen wir weiterhin wachsam bleiben", mahnt Toto Wolff.

Mercedes zittert vor Hockenheim-Hitze

Die Kühlungsprobleme in Spielberg hatten zum bisher einzigen Nicht-Mercedes-Sieg der F1-Saison 2019 geführt. Die Schmerzgrenze in Sachen Temperaturen beziffert Wolff dort auf einen Wert deutlich unter 30 Grad. Für Hockenheim stehen die Zeichen nun allerdings auf weit mehr als 30, zumindest bis Samstag. Für Mercedes ein Problem. Eine perfekte Lösung lässt sich durch das Fahrzeugkonzept nicht finden.

"Die Behebung ist, zu hoffen, dass es nicht 32 Grad werden. Wir haben noch nicht die richtigen Antworten. Wir wissen, was wir tun können und was mit der gegenwärtigen Architektur des Fahrzeugs möglich ist. Aber wir können es nicht auf eine Art umgestalten, die uns großen Komfort bringen würde", schilderte Wolff zuletzt in Silverstone.

Deshalb muss die silberne Hoffnung nun darauf ruhen, dass der aktuelle Wetterbericht - klare Temperatursenkung am Sonntag samt Unwettern - so bleibt. Motorsport-Magazin.com dokumentiert das in der üblichen Tag-für-Tag-Prognose.

Mercedes und die Kühlung: Wie groß sind die Probleme wirklich? (11:15 Min.)

Hockenheim Wetter für das Formel-1-Wochenende 2019

Donnerstag: Der heißeste Tag in Hockenheim war gleich der erste. Als die Teams die Strecke erkundeten, die Fans nach Autogrammen jagten und ihre Zelte aufschlugen während die Journalisten sich in den ersten Medienrunden und der FIA Pressekonferenz über die Fahrer hermachten, geschah das bei bis zu unfassbaren 39 Grad Celsius Außentemperatur unter purer Sonne.

Freitag: Auch am Freitag präsentierte sich Hockenheim brütend heiß. Beide Trainings verliefen unter hohen Temperaturen. Bereits im FP1 waren 30 Grad erreicht, im zweiten Training stieg das Quecksilber auf bis zu 37 Grad. Auf der Strecke führte das zu Asphalttemperaturen von unfassbaren 58 Grad. Laut Pirelli neuer Rekord beim Deutschland GP während ihrer Ägide. Bereits am Abend begann es im Umfeld der Strecke jedoch vereinzelt zu tröpfeln und zu gewittern ...

Samstag: Die Qualifying-Generalprobe und das Zeittraining selbst gingen bei bereits deutlich kühleren Temperaturen über die Bühne als das vorherige Wochenende. Maximal 28 Grad wurden erreicht. Regen blieb jedoch entgegen hoher Wahrscheinlichkeiten aus, lediglich am Morgen hatte es leicht genieselt.

Sonntag: Am Rennsonntag kommt es nach aktuellem Stand zu einer weiteren Abkühlung. Nur noch 24 Grad Spitze sind prognostiziert - das liegt erstmals klar unterhalb der Mercedes-Schmerzgrenze. Die ganze vorherige Nacht über bleibt eine Regen- und Gewitterwahrscheinlichkeit von durchgängig nahezu 50 Prozent bestehen. Am Sonntagmorgen sinkt diese jedoch drastisch - nur um pünktlich zum Rennstart wieder auf rund 70 Prozent zu steigen. Erst gegen 17 Uhr sinkt das Regenrisiko wieder deutlich in Richtung 40, eine weitere Stunde später 20 Prozent - also nach Rennende.