Max Verstappen und Red Bull hatten in der Pause nach dem Österreich GP der Formel 1 viel zu feiern. Sie waren es, die in Spielberg die mächtigen Mercedes bezwangen und deren acht Rennen andauernde Siegesserie beendeten. Und dabei sah der Red Bull RB15 von Verstappen ganz klar wie das stärkste Auto im Formel-1-Feld aus.

Red Bull befindet sich jedenfalls im Aufschwung. Als Max Verstappen in Silverstone gefragt wird, wo denn genau die Verbesserungen bei seinem Team zu finden seien, antwortet er knapp: "Überall." Der schwache Saisonstart mit einem nicht immer gut laufenden Auto ist in den Hintergrund gerückt, die Upgrades der letzten Rennen haben funktioniert. Aber kann man damit konstant vorne sein? Daran glaubt Verstappen noch nicht.

Verstappen: Red Bull besser - aber deshalb nicht dominant

"Ich glaube, insgesamt bekommen wir mehr vom Auto", sagt Verstappen vor dem Silverstone-Wochenende. "Dann wird alles einfacher. Aber natürlich ist das hier eine andere Strecke, es sind andere Reifen, also müssen wir vorsichtig sein."

Die Strecke in Silverstone kommt Red Bull dann schließlich doch nicht entgegen. Auch wenn alles am RB15 besser ist - es braucht noch mehr. Verstappen ist sich nur bei einem sicher: "Ich glaube, wir müssen weiter hart arbeiten. Das heißt nicht, dass wir jetzt das dominante Team sind. Wir müssen noch einen Schritt machen."

Verstappen: Österreich dem Wetter zu verdanken

Wo genau Red Bull in Silverstone landet, weiß Verstappen also nicht. Basierend auf Österreich lässt er sich zu einem, halb im Scherz gesagten Fazit hinreißen: "Wir brauchen draußen 40 Grad." Die Hitze bekommt dem Red Bull gut, und auch der Honda-Motor lief hier ausgezeichnet. Der Wunsch dürfte in England aber nicht in Erfüllung gehen, es sind kaum mehr als 25 Grad für das ganze Wochenende prognostiziert.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Großbritannien GP (07:37 Min.)

Für den Moment schwankt Red Bull also weiter von Rennen zu Rennen. "Wenn du dir Frankreich ansiehst, waren wir praktisch zu langsam", erinnert Verstappen. "Ich versuchte, mit Ferrari mitzuhalten und habe meine Reifen erledigt. In Österreich war es umgekehrt. Das Auto war richtig gut, ich konnte auf die Reifen aufpassen und hatte am Ende noch etwas übrig."

Verstappen lässt Österreich hinter sich: Keine Feier

Gefeiert wird im Hause Verstappen sowieso noch nicht. "Ich sehe einfach keinen Grund, immer zu feiern. Natürlich ist es ein Sieg, natürlich war ich glücklich, aber ich muss mich nicht betrinken und auf den Boden fallen", meint Verstappen. "Ich bin spät nach Hause gekommen. Habe ein bisschen was auf Netflix geschaut. Das war alles."

Gefeiert hat Max Verstappen in Österreich auf dem Podium, Foto: LAT Images
Gefeiert hat Max Verstappen in Österreich auf dem Podium, Foto: LAT Images

Das lag nicht an der ewig dauernden Untersuchung, während der Verstappen in Österreich um seinen Sieg hatte zittern müssen: "Für mich fühlte es sich schon wie ein Sieg, das konnten sie mir nicht wegnehmen." Daher hat er auch damit abgeschlossen: "Ich war bei den Stewards, die haben es mehrmals gezeigt. Für mich ist das ganz einfach."

"Je mehr man darüber spricht, desto schlimmer wird es", dreht Verstappen jegliche Diskussion dazu ab. "Am Ende des Tages würdest du dort automatisch vom Gas gehen, wenn es keine Auslaufzone gäbe. Wenn es eine gibt, bleibt du einfach dort und hoffst, dass der innen eine Strafe bekommt. Das ist für mich nicht richtig. In Kurve vier würdest du nicht außen bleiben."