Um 19:46 Uhr platzte in Österreich endlich die Bombe: Keine Strafe für Max Verstappen für sein hartes Überholmanöver beim Formel-1-Rennen in Spielberg an Charles Leclerc. Wenige Augenblicke später lud Ferrari zur Pressekonferenz mit Teamchef Mattia Binotto - der deutliche Worte zur Entscheidung der Stewards fand.

"Wir glauben, dass das eine falsche Entscheidung ist - das ist unsere Meinung. Charles hat Platz gelassen, ihn trifft deshalb keine Schuld. Es kam zu einer Kollision und er wurde von der Strecke abgedrängt", schilderte Binotto seine Sicht der Dinge.

In der Entscheidung der FIA Stewards heißt es, kein Fahrer sei überwiegend für den Zwischenfall verantwortlich - ein Punkt, den Ferrari offenbar anders sieht. "Es gibt klare Regeln, die man schätzt oder nicht. Es sind exakt die gleichen Regeln, die in vergangenen Rennen angewandt wurden", so der Ferrari Teamchef weiter.

Ferrari zeigte sich erst kürzlich mit einer Steward-Entscheidung unzufrieden. Sebastian Vettel verlor beim Kanada GP den Sieg, weil er unsicher auf die Strecke zurückfuhr und dabei Lewis Hamilton abdrängte. Anschließend pochte Ferrari auf das sogenannte 'Recht auf Revision' und wollte den Fall vor einer Woche in Frankreich erneut beurteilt sehen. Die FIA Stewards schmetterten das Ferrari-Gesuch allerdings ab.

Ferrari fairer Verlierer: Gut für den Sport

Auf eine ähnliche Posse müssen sich die Formel-1-Fans zum Glück nicht gefasst machen. Binotto gab sich als fairer Verlierer: "Wir respektieren die Entscheidung der Stewards völlig, sie sind die Richter und wir respektieren das. Als Ferrari-Fan - und ich bin ein ultimativer Ferrari-Fan - ist es Zeit für die Formel 1, ein neues Kapitel aufzuschlagen."

"Wir haben oft gesagt, wir sollen die Fahrer frei fahren lassen", so der Italiener weiter. "Wir sind nicht glücklich über die Entscheidung, wir unterstützen sie nicht aber wir verstehen, dass man weitermachen muss. Das ist insgesamt gut für den Sport und gut für die Formel 1."

Im Klartext heißt das, Ferrari wird weder auf sein 'Recht auf Revision' pochen, noch das Urteil offiziell anfechten. "Das machen wir nicht, weil wir glauben, dass es gut für den Sport ist. Man muss ein neues Kapitel aufschlagen", so Binotto.