Alfa Romeo hat im Qualifying zum Österreich GP 2019 der Formel 1 die vielleicht letzten Zweifel ausgeräumt, dass die Truppe aus Hinwil wieder da ist. Schon beim Frankreich GP hatte das Team nach einer langen Dürreperiode wieder zurückgeschlagen. Ein jetzt starkes Qualifying auch in Spielberg bestätigt diesen Eindruck deutlich.

Auf dem Red Bull Ring fuhren dieses Mal sogar beide rot-weißen Boliden aus Hinwil in die Top-10. Kimi Räikkönen qualifizierte sich als Siebter, Antonio Giovinazzi unmittelbar dahinter auf P8. In der Startaufstellung für das Formel-1-Rennen in Spielberg morgen geht es durch eine Strafe gegen Kevin Magnussen für beide Kleeblätter sogar noch je eine Position nach vorne.

Räikkönen: Alles hinbekommen - und dann bist du in Spielberg vorne

"Der Speed ist das ganze Wochenende da gewesen, wir haben im Qualifying genau das bekommen, was wir wollten", sagt Räikkönen. "Alle sind hier sehr eng beisammen, wenn du da alles hinbekommst, kannst du dann eben sofort weit vorne sein", erklärt der Finne.

Ein kompletter Volltreffer sei es selbst bei Alfa allerdings nicht einmal gewesen. "Ich denke, dass wir vielleicht sogar noch vor Norris hätten sein können, aber wir nehmen es auch so", meint Räikkönen. "Wir können gewisse Dinge noch immer besser machen, starten jetzt aber aus einer guten Position."

Antonio Giovinazzi bestätigt steigende Formkurve

Das Resultat war das beste Teamergebnis der ganzen Formel-1-Saison 2019. " Kimi und Antonio sind gute, saubere Runden gefahren, um unsere besten Qualifying-Positionen des bisherigen Jahres zu beanspruchen", jubelt Teamchef Frédéric Vasseur.

Insbesondere Giovinazzi strahlte jedoch ganz besonders. Immerhin hat der Italiener seinen schon in Frankreich guten Eindruck auf eine Runde nun 1:1 wiederholt. "Unser Auto hat seit Frankreich einen Schritt nach vorne gemacht, auch ich fühle mich im Auto jetzt jedes Mal, wenn ich einsteigen, sicherer und bin sehr happy mit der Arbeit, die wir als Team verrichten", sagt der F1-Rookie.

Alfa Romeo: Passt die Rennstrategie diesmal bei beiden Fahrern?

Nun muss es jedoch auch im Rennen laufen. Das war speziell bei Giovinazzi zuletzt das größere Problem. In Frankreich vor allem wegen einer suboptimalen Strategie. "Beide Autos in den Top-10 zu haben gibt uns morgen eine gute Chance, Punkte zu holen", sagt Giovinazzi deshalb nur mit Vorsicht. "Wir müssen aber noch die beste Strategie für das Rennen ausarbeiten", mahnt der Italiener.

Das ist auch Vasseur bewusst. Zumal dieses Mal auch Räikkönen mit dem weicheren Reifen losfahren muss. "Jetzt brauchen wir auch eine gute Strategie, die beiden Fahrer erlaubt, das Beste aus ihren Startplätzen zu machen. Es wird eine Herausforderung, aber wir sind zuversichtlich, dass wir ein gutes Ergebnis holen können", sagt der Franzose.

Giovinazzi: Longrun-Pace stark, können kämpfen

Räikkönen, am Start endlich einmal wieder in ähnlichen Gefilden wie zu Ferrari-Zeiten, sieht zunächst jedoch noch eine andere Hürde: den Start. "Wenn es morgen wirklich zählt, versuchen wir wieder, den bestmöglichen Job zu machen. Wir müssen vorsichtig sein und in der ersten Runde einen guten Job machen", mahnt der Iceman.

Danach sieht sich Alfa für alles gerüstet. Giovinazzi: "Unsere Longrun-Pace ist aber gut, wir können im morgigen Kampf eine Rolle spielen. Wir werden alles geben, um ein gutes Ergebnis nach Hause zu bringen."