Renault fand auch im Qualifying der Formel 1 in Österreich nicht das richtige Rezept. Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo starten am Sonntag weit außerhalb der Top-10 ins Rennen. Der Australier trauert seiner Serie nach. Hülkenberg sah zumindest das Potential fürs Q3, wäre da nicht Kevin Magnussen gewesen.

"Magnussen hat es geschafft vor mir auf die Strecke zu fahren und mir einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sack!", sagt Hülkenberg mit einem Schmunzeln im Gesicht. McLaren-Pilot Lando Norris und die beiden Renault-Piloten waren unmittelbar hinter dem Dänen, als dieser sich in Kurve vier verbremste und nach einem kurzen Abstecher ins Kiesbett zurück auf die Strecke kam.

"Wir haben das Q3 verpasst, was für mein Gefühl möglich war", so Hülkenberg. Magnussen war am Ende aber nicht der einzige Grund, weshalb es bei ihm nicht passte. Sein R.S.19 verlor abermals Teile, als er die Kerbs überfuhr - diesmal war das Bargeboard betroffen. "Da waren ein paar Sachen. Auf der ersten Runde im Q2 hatte ich keinen Windschatten. Der macht alleine schon zwei bis drei Zehntel aus."

Am Ende fehlte Hülkenberg als Zwölfter eine halbe Zehntel für den Einzug ins Qualifying-Finale: "Ich hätte sogar locker, bequem durchkommen können." Ricciardo sah das etwas anders. Der Australier hatte nicht den Eindruck, dass für ihn mehr als Platz 14 drin war."

"Ich würde euch gerne anlügen und sagen, dass ich eine halbe Sekunde vorne war", sagt er über die Situation mit Magnussen. "Aber als Kevin abflog, war ich nicht schneller. Es war zwar nicht cool, aber ich wäre mit der Runde sowieso nicht im Q3 gewesen."

Er war mit seinem Boliden noch unglücklicher als Hülkenberg. "Es war hart und ziemlich frustrierend im Cockpit", erklärt er. "Ich habe in den langsamen Kurven sehr gekämpft. Die Front hat blockiert, mir hat das Gefühl für die Vorderachse gefehlt. Es fühlt sich so an, wie die Wochenenden die wir zu Saisonbeginn mit dem Auto hatten."

Nach vier Q3-Einzügen war dieses Qualifying für Ricciardo ein unbequemer Rückschritt: "Das hat unser Momentum gebrochen. Wir hatten Fortschritten gemacht und das auch gezeigt. Und jetzt sind wir trotzdem wieder da, wo wir nicht sein wollen und verstehen nicht warum. Das Auto hat auf Setupänderungen nicht reagiert."

Hülkenberg war zumindest mit der Balance den Umständen entsprechend zufrieden. "Angesichts der Probleme die wir gestern hatten, war ich mit dem was ich im Qualifying hatte eigentlich zufrieden. Wir haben all die Setupmöglichkeiten ausgeschöpft, die wir hatten. Wir haben für das Zeittraining unsere besten Sachen zusammengewürfelt und es war ein bisschen besser als die anderen Sessions. Ich würde sagen, wir haben mit dem was wir haben gut reagiert."

Nach dem Wechsel seines Motors wird Hülkenberg ohnehin fünf Startplätze weiter hinten ins Rennen gehen. Er hofft darauf, am Sonntag die Stärken seines Boliden in die Waagschale werfen zu können: "Natürlich sah das heute nicht gut aus, aber unsere Rennpace ist normalerweise stärke als die Qualifying-Pace. Von Startplatz 17 ist es zwar schwierig, aber schauen wir, was passiert. Wir werden kämpfen, vielleicht sind ein paar Punkte drin."