Bekommt Ferrari in der Formel-1-Saison 2019 doch noch die Kurve? Nach diversen Update-Testläufen zuletzt in Le Castellet hatte Sebastian Vettel noch ein vernichtendes Urteil gefällt. "Wir sind gescheitert", resümierte der Deutsche nach dem Wochenende in Frankreich schonungslos.

Nur fünf Tage und zwei Freie Trainings am Freitag vor dem Back-to-back-Rennen in Spielberg später klingt Vettel jedoch wieder ganz anders. Erneut hatte die Scuderia zuvor, vor allem im ersten Training, mit Neuerungen am Ferrari SF90 herumgespielt, allem voran dem Unterboden.

Vettel: Ferrari fehlt nur noch ein bisschen

Am Abend danach fällt Vettels Eindruck nun jedoch deutlich positiver aus. "Wir wissen mittlerweile ganz gut, was unserem Auto fehlt, um ein besseres Gefühl zu erhalten", sagt der Ferrari-Pilot. "Wir sind drauf und dran. Bis jetzt haben wir den Durchbruch noch nicht gehabt, aber die Idee, was es braucht, ist uns jetzt immerhin klar. Nur an der Umsetzung hapert es noch ein bisschen", berichtet Vettel.

In Spielberg sei jedoch auch genau das nun besser geworden. "Wir haben mit den Updates versucht, alles etwas mehr zu verstehen. Und ich denke, das war erfolgreich. Wir waren in der Lage, zu lernen", sagt Vettel.

Ferrari-Spagat: Feilen an Entwicklung vs. Rennperformance

Leicht ist die Aufgabe für Ferrari sicherlich nicht. Jedes Wochenende muss die Scuderia aktuell den Spagat stemmen, sowohl an der generellen Richtung zu feilen als auch die aktuelle Performance für das jeweilige Rennen zu optimieren. "Wir versuchen da einfach das Beste raus zu machen", sagt Vettel.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Österreich GP: (09:39 Min.)

"Wir versuchen das alles auszuloten, um mit den Dingen, die wir haben, aktuell das Bestmögliche herauszuholen - und gleichzeitig die Entwicklung in die richtige Richtung zu schieben", berichtet Vettel von dieser Doppelbelastung.

Vettel: Keine leichte Phase für Ferrari

Gefrustet davon ist Vettel deshalb jedoch nicht. "Man kann daraus auch immer lernen", sagt der viermalige Formel-1-Weltmeister. "Das ist keine leichte Phase für uns als Team, weil der Anspruch natürlich ein anderer ist. Aber man muss damit nüchtern umgehen. Ich mache mir da nicht so viele Gedanken. Es fällt uns nicht schwer, nach vorne zu schauen. Es gibt genügend Gründe, positiv zu bleiben."