Sebastian Vettel wittert Morgenluft. Trotz eines wilden Trainings samt haarscharf geretteten Abflugs zum Österreich GP 2019 und einem gerade einmal achten Platz blickt der Ferrari-Pilot dem Qualifying und Rennen der Formel 1 in Spielberg mit Zuversicht entgegen.

"Ich weiß nicht, aber es sah schon nicht so schlecht aus heute", sagt Vettel, klingt fast selbst etwas verwundert. "Allerdings war unsere Trainingsform an den letzten Wochenenden immer etwas besser als unsere Form im Qualifying. Deshalb müssen wir den Ball noch flach halten", relativiert Vettel jedoch gleich wieder. Nur, um dann doch wieder zu bekräftigen: "Aber ich glaube, dass es heute wirklich nicht so schlecht war!"

Vettel nimmt Spielberg-Abflug locker

Wer Sebastian Vettels übliche Aussagen von fehlender Balance, mittelprächtigem Gefühl und durchwachsenem Rhythmus an den meisten Formel-1-Freitagen kennt, weiß: Wenn diese mal ausbleiben, es sogar derart positiv klingt, muss es tatsächlich ganz gut aussehen bei den Roten.

Seinem Abflug jedenfalls misst Vettel mal so gar keine Bedeutung bei. "Deshalb haben wir zwar den Longrun auf Soft nicht geschafft, aber abgesehen davon hat das keine Auswirkungen gehabt", sagt Vettel. Ein Indiz für einen gegenüber der Konkurrenz nervöseren Ferrari kann man in die Szene beim besten Willen ohnehin nicht interpretieren. Immerhin hatte es Bottas im Mercedes und Verstappen im Red Bull noch kälter erwischt.

Vettel: Auf den Wind kannst du dich einstellen

Wie dieses Duo machte auch Vettel den Wind verantwortlich. "Man kann sich da aber schon etwas drauf einstellen. Aber wenn eine Böe kommt, ist es einfach gemein. Du siehst die ja nicht! Es ist für alle gleich. Nur vielleicht nicht ganz fair, wenn es dich gerade dann erwischt, wenn du dabei bist, das Limit auszuloten."

Tatsächlich hatte es Vettel auf dem Soft erwischt - was dann auch gleich das Ergebnis mit einem dürftigen achten Platz gegenüber der Bestzeit seines Ferrari-Kollegen Charles Leclerc erklärt. Vettel fuhr somit seine beste Runde auf dem Hard, der Monegasse auf dem Soft. Ein deutlicher Performance-Unterschied also.

Vettel: Qualifying wird besser, im FP2 nur was versucht

Doch warum ist Ferrari so gut? "Das Streckenlayout hilft uns hier vielleicht schon etwas, wenngleich es eine knifflige Strecke ist", antwortet Vettel mit der naheliegenden Antwort. Immerhin verfügt der Red Bull Ring über lange Geraden. Das freut die Topspeed-Göttin namens SF90.

Für den Samstag erwartet Vettel auf jeden Fall einen guten Fortschritt. "Denn am Nachmittag hatten wir noch einmal etwas probiert. Das ging aber in die falsche Richtung. Wenn wir zurückgehen wird es sich auf jeden Fall wieder besser anfühlen", erklärt Vettel.

Vettel diesmal zufriedener mit Update-Tests

Zuvor hatte Ferrari wieder im FP1 ausgiebig Updates getestet. Dennoch wurde Vettel Zweiter, nur knapp hinter Hamilton. Anders als in Frankreich zeigt sich Vettel diesmal auch mit dem Update deutlich zufriedener: "Es ging hauptsächlich darum, die Ergebnisse von letzter Woche zu korrigieren bzw. zu bestätigen, um die Probleme, die wir hatten, zu beheben. Das war erfolgreich und aufschlussreich. Jetzt müssen wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen."