Lewis Hamilton sah sich beim ersten Rennen der Formel-1-Saison 2019 mit einem ganz anderen Gegner konfrontiert als erwartet. Statt dem prognostizierten Schlagabtausch mit Ferrari war es Max Verstappen im Red Bull, der ihm das Leben schwer machte. Der Weltmeister ist überzeugt: Honda-Power schon fast auf Mercedes-Niveau.

"Red Bull hat eine viel bessere Power Unit dieses Jahr", ist er überzeugt. Verstappen hatte bereits unmittelbar nach dem Rennen hervorgehoben, dass vor allem der Topspeed nach dem Wechsel zu Honda endlich passt. Dass er Sebastian Vettel im Ferrari auf einer Strecke wie dem Albert Park Circuit überholen konnte, wäre für ihn vorher kaum denkbar gewesen.

"Wenn man im Windschatten mit DRS ist, ist der Topspeed natürlich gut. Im Qualifying fehlt uns noch etwas, aber für den Anfang ist es sehr gut", so Verstappen in Bahrain. Er sieht bei Honda trotz des Lobes noch Luft nach oben: "Wir müssen uns noch verbessern." Den größten Unterschied sieht er nach wie vor im Rennen. "Im Qualifying haben wir jetzt den richtigen Knopf. Man merkt sofort, dass mehr Power da ist."

Hamilton spekuliert: Honda auf 10 PS an Mercedes dran

In Australien reichte es trotz rundenlanger Verfolgungsjagd nicht für eine Attacke auf Hamilton. Der glaubt jedoch, dass der Honda-Motor mittlerweile in die Sphären von Mercedes und Ferrari vorgedrungen ist. "Sie sind von der Motorleistung sehr nah dran. Ich glaube, dass sie auf zehn PS oder so an den Top-Autos dran sind. Wenn du dir ihre Speeds auf den Geraden im GPS anschaust, sind sie an vielen Stellen fast so schnell wie wir", so der Silberpfeil-Pilot.

Der 34-Jährige hat den Underdog der Top-Teams für Bahrain auf jeden Fall auf der Rechnung: "Ich hoffe, dass es dieses Wochenende enger zugeht. Ferrari war hier die letzten Jahre schon stark und Red Bull holt wirklich auf. Ich bin gespannt." Selbst als WM-Kandidat will er die Bullen noch nicht abschreiben. "Ich hoffe, dass ihre Zuverlässigkeit passt und sie im WM-Kampf bleiben"

Verstappen zuversichtlich: Red Bull in Bahrain stärker als 2018

Bahrain war für Red Bull in der vergangenen Saison kein gutes Pflaster. Verstappens ominöser 150-PS-Boost sorgte für einen Abflug im Q1, im Rennen folgte ein Doppelausfall. Honda hingegen feierte mit dem jetzigen Red-Bull-Pilot Pierre Gasly, damals noch in Diensten Toro Rossos, mit Platz vier das zu diesem Zeitpunkt beste Resultat seit der F1-Rückkehr 2015.

"Der Vergleich mit Toro Rosso ist schwierig", bleibt der Niederländer vorsichtig. Besser als 2018 sollte es aber in jedem Fall laufen: "Wir waren im letzten Jahr ganz gut, aber im Rennen lief es leider nicht. Mit der neuen Power Unit sollte es besser sein." Das Standing als zweite Kraft hinter Mercedes zu bestätigen wäre zweifelsohne ein weiterer Etappenerfolg für Red Bull.

Doch auch was das angeht, will sich Verstappen nicht aus dem Fenster lehnen. "Dafür ist es zu früh. Australien ist eine außergewöhnliche Rennstrecke. Es kommt darauf an, wie gut die Updates funktionieren und wie schnell man sie an die Strecke bringt - sowohl was den Motor als auch was das Chassis angeht."

Formel 1 2019: Brennpunkte vor dem Bahrain GP (08:02 Min.)

Gasly will Melbourne-Debakel vergessen machen

Während Verstappen als Dritter beim Saisonauftakt mit dem richtigen Fuß aufstand, war das erste Wochenende für den Teamkollegen ein Desaster. Gasly fiel im Qualifying dem schlechten Timing seiner Ingenieure zum Opfer, im Rennen geriet seine Aufholjagd auf Platz elf ins Stocken.

"Was im Qualifying passiert ist, brachte uns wirklich ins Hintertreffen für das Rennen. Das Ergebnis war ziemlich armselig und ganz klar nicht das, was wir wollten", sagt der Franzose. Am Ort seines größten Erfolges soll es besser laufen: "Wir müssen einfach nur sicherstellen, dass wir ein sauberes Wochenende haben. Wir haben in Australien gesehen, wie gut das Auto ist."