New name, same game. So geben Alfa Romeo und Sauber am Freitag eine überraschende Umbenennung des Schweizer Rennstalls bekannt. Statt wie bislang "Alfa Romeo Sauber F1 Team" heißt das Hinwiler Team ab der Formel-1-Saison 2019 offiziell "Alfa Romeo Racing".

Heißt: Der Name Sauber ist komplett aus der F1 verschwunden - zum ersten Mal seit 1992, der letzten Saison vor dem Einstieg Peter Saubers. Auch zur Zeit der BMW-Kooperation hatte immer noch ein 'Sauber' im Namen gesteckt.

Alfa Romeo Racing bleibt in Sauber-Händen

Aber: Einen Rückzug von Sauber aus der Formel 1 bedeutet das nicht. Die Kooperation von Alfa und Sauber wird seit der Zusammenkunft Anfang 2018 zwar weiter ausgebaut und noch offensichtlicher, doch in der Managementstruktur und den Besitzerverhältnissen des Teams bleibt durch die Umbenennung alles wie gehabt. Sauber bleibe unabhängig, betonen die Schweizer in einer Aussendung.

Dennoch schreitet durch das Rebranding die Transformation des Rennstalls weiter voran. Die Bande zu Ferrari - wie Alfa Romeo Teil des Fiat-Chrysler-Konzerns - werden erneut enger. Neben der technischen, sportlichen und kommerziellen Partnerschaft, die ab 2018 ausgerufen wurde, darf Ferrari ohnehin etwa einen der beiden Fahrer benennen.

Alfa Romeo & Sauber: Auf Anhieb ein Erfolg

2018 war das Charles Leclerc, 2019 ist es der nächste eigene Junior, Antonio Giovinazzi. Kimi Räikkönen erscheint auf den ersten Blick gleich als zweiter Ferrari-Rekrut, der Iceman hatte seine Rückkehr zum Schweizer Team allerdings selbst, also unabhängig von Ferrari, eingefädelt.

Bis dato war der erste Auftritt Alfa Romeos in der Formel 1 seit 1985 ein Erfolg. 2018 tauchte Sauber aus jahrelanger Versenkung auf, war wieder konkurrenzfähig und arbeitete sich im Saisonverlauf konsequent immer weiter durch das Mittelfeld nach vorne. Für 2019 haben die direkten Konkurrenten das Team deshalb umso weiter oben auf der Rechnung.

Alfa Romeo: Der erste Formel-1-Weltmeister

"Nachdem wir die Zusammenarbeit mit unserem Titelsponsor Alfa Romeo 2018 ins Leben gerufen haben, hat unser Team fantastische Fortschritte auf technischer, kommerzieller und sportlicher Seite erzielt", sagt Teamchef Frederic Vasseur. "Das hat jedem Teammitglied einen Motivationsschub gegeben, weil sich so die harte Arbeit in den Ergebnis gespiegelt hat."

Michael Manley, CEO von Fiat Chrysler Automobiles kommentiert: "Alfa Romeo Racing ist ein neuer Name mit einer langen Geschichte in der Formel 1. Wir sind stolz, mit Sauber zu arbeiten und Alfa Romeos Tradition technischer Exzellenz und italienischen Eifers in die Königsklasse des Motorsports zu bringen."

Alfa Romeo zählt trotz jahrzehntelanger Abstinenz zu den historischsten Marken der Formel 1. So war es das Team mit dem berühmten vierblättrigen Kleeblatt im Logo, das 1950 und 1951 die ersten beiden Titel der Formel-1-Historie überhaupt erzielte. Im Motorsport fasste Alfa Romeo noch deutlich früher Fuß: Nur ein Jahr nach der Gründung von Alfa Romeo am 24. Juni 1910 stellten sich die Italiener einem ersten Wettbewerb und gewannen sogleich ein Rennen in Modena.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Mit der Umbennung in Alfa Romeo Racing verschwindet der Name Sauber nach 26 Jahren aus der Formel 1. Ein trauriger Moment. Aber kein Untergang. Die DNS des Teams bleibt. Die höchste Priorität genoss schon unter Peter Sauber immer der Fortbestand des Teams, der Erhalt der Jobs. Genau das liefert das Andocken an Alfa. Genauso wie sportlichen Erfolg. Das beweist der große Aufschwung im Vorjahr. Das beweist der völlige Verzicht auf Paydriver. (Jonas Fehling)