In der Formel-1-Saison 2018 fielen wieder einige Rekorde. Natürlich liegt es oft an der erhöhten Anzahl an Rennen, die in der Formel 1 mittlerweile gefahren wird - mit 21 Stück wurde 2018 die bisherige Bestmarke noch einmal eingestellt. Aber trotzdem sind die Rekorde aus der Saison 2018 bemerkenswert.

Die Rekord-Könige des Jahres sind: Zuerst einmal Lewis Hamilton. Mit seinem fünften WM-Titel ist er zwar noch zwei hinter dem absoluten Bestwert von Michael Schumacher, arbeitet sich aber konstant weiter in den Formel-1-Geschichtsbüchern nach oben. Dicht hinter ihm folgt eine kleine Überraschung - dank Monza-Pole und USA-Sieg verewigte sich auch Kimi Räikkönen. Und Fernando Alonso darf natürlich in seiner Abschiedssaison nicht vergessen werden.

Lewis Hamilton: Punkte jenseits der Vorstellung

Meiste Punktankünfte in Folge: Hamilton, 33
Unglaubliche 33 Mal kam Hamilton hintereinander in den Punkten an. Diese Serie begann in Japan 2016, und endete nach Frankreich 2018. Dort gewann er, in Österreich folgte der Ausfall durch Defekt. Abgenommen hat Hamilton diesen Rekord Kimi Räikkönen.

Lewis Hamilton in Frankreich: 33. Punktenakunft in Folge, Foto: Sutton
Lewis Hamilton in Frankreich: 33. Punktenakunft in Folge, Foto: Sutton

Diese 33 Punkteankünfte sind zugleich 33 Zielankünfte - diesen Rekord darf Hamilton allerdings nicht alleine halten. Da hat er mit Nick Heidfeld (China 2007 bis Italien 2009) gleichgezogen. Heidfeld kam allerdings nicht immer in den Punkten an.

Meiste Punkte in einer Saison: Hamilton, 408
Mit 408 von 525 möglichen Punkten setzt sich Hamilton auch hier an die Spitze. Sebastian Vettels Rekord von 2013 ist Geschichte - allerdings war die Saison da nur 19 Rennen lang, daher waren nur maximal 475 Punkte für Vettel möglich.

Hamilton hängt Schumacher ab: Mehrere Rekorde fallen

Meiste Siege mit dem gleichen Motor-Hersteller: Hamilton, 73
Nächster Hamilton-Rekord. Den hat er gerade noch so geholt. Michael Schumacher siegte 72-mal mit Ferrari-Motoren. Hamilton feierte seinen 73. Sieg mit Mercedes-Motor in Abu Dhabi. Er wechselte zwar in seiner Karriere einmal das Team - aber den Mercedes-Motoren blieb er seit 2007 und seit seiner Zeit bei McLaren-Mercedes treu.

Meiste Siege bei unterschiedlichen GPs: Hamilton, 23
Und wieder eine Bestmarke für Hamilton. Bei 23 unterschiedlichen GPs hat er mindestens einen Sieg gefeiert (Anmerkung: Es handelt sich um GPs - nicht Strecken). 2018 siegte er zum ersten Mal in Aserbaidschan und zog mit Michael Schumacher gleich. Mit seinem ersten Sieg in Frankreich erreichte er dann die 23 und ist jetzt alleiniger Rekordhalter. Den Rekord für die meisten Siege auf unterschiedlichen Strecken hält Hamilton bereits seit 2016.

Hamilton siegt in Aserbaidschan, Foto: LAT Images
Hamilton siegt in Aserbaidschan, Foto: LAT Images

Meiste Poles bei unterschiedlichen GPs: Hamilton, 24
Hier heißt das Duell Hamilton gegen Vettel. Hamilton hat seinen Rekord da 2018 behauptet. Vettel zog mit der Pole in Aserbaidschan gleich, doch Hamiltons Frankreich-Pole bedeutete, dass er mit 24 nun eine Pole über Vettel liegt. Spanien 2019 ist Vettels Chance, wieder auf denselben Level zu kommen. Dort stand er noch nie ganz vorne.

Meiste Wochenenden mit Pole und Sieg: Hamilton, 47
Hamilton startete mit 40 solcher Wochenenden in die Saison, damit lag er gleichauf mit Michael Schumacher. 2018 addierte er ganze sieben solcher Wochenenden hinzu, und ist jetzt deutlich in Front.

Kimi Räikkönen: Der alte Mann und der Sieg

Längste Zeit zwischen erstem und letztem Sieg: Räikkönen - 5 691 Tage
Angenommen, Räikkönen gewinnt in der Formel 1 nicht mehr - dann steht der Rekord wohl auch länger. Malaysia 2003 war sein erster Sieg, Austin 2018 sein letzter. Das sind 15 Jahre, 6 Monate und 28 Tage. Zuvor hielt Schumacher den Rekord, mit 14 Jahren, 1 Monat und 1 Tag zwischen Spa 1992 und Schanghai 2006.

Kimi Räikkönen siegte 2003 zum ersten Mal in der Formel 1, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen siegte 2003 zum ersten Mal in der Formel 1, Foto: Sutton

Meiste Rennen zwischen Siegen: Räikkönen - 113
113 Rennen hat es gedauert, bis Kimi Räikkönen nach Australien 2013 wieder ganz oben stand. Damit hat er Riccardo Patreses Rekord von 99 Rennen geknackt.

Meiste Podien auf verschiedenen Strecken: Räikkönen - 30
Knapp aber doch bleibt Räikkönen vor Hamilton, der 2018 auf 29 stellte. Mit Le Castellet und Baku schaffte Räikkönen es bis zu 30 Podien auf unterschiedlichen Strecken, und liegt damit ein Podium vor Hamilton und Alain Prost, die sich Platz zwei teilen.

Meiste Podien bei verschiedenen GPs: Räikkönen - 26
Den hat er sich von Schumacher geholt. Beide starteten das Jahr mit 25. In Aserbaidschan stand Räikkönen 2018 zum ersten Mal auf dem Treppchen, damit gehört der Rekord jetzt allein ihm.

Räikkönen fuhr in Monza die schnellste F1-Runde der Geschichte, Foto: Sutton
Räikkönen fuhr in Monza die schnellste F1-Runde der Geschichte, Foto: Sutton

Schnellste Runde der Formel-1-Geschichte: Räikkönen - 263,588 km/h
Juhu! Ein Räikkönen-Rekord, der wirklich nichts mit seinem Alter zu tun hat. In Monza fuhr Räikkönen mit einem Schnitt von 263,588 km/h zur Pole. Juan-Pablo Montoyas 262,242-Schnitt aus 2004 ist damit Geschichte.

Fernando Alonso fährt, und fährt, und fährt - bis zum Rekord

Meiste Zielankünfte: Alonso - 245
Zum Glück hielt der Renault-Motor bei McLaren. Mit 245 Zielankünften in der Formel 1 hat Fernando Alonso in seiner letzten Saison noch Michael Schumachers 237 geknackt.

Fernando Alonso fuhr mehr Kilometer als jeder andere Fahrer, Foto: Sutton
Fernando Alonso fuhr mehr Kilometer als jeder andere Fahrer, Foto: Sutton

Meiste Kilometer: Alonso - 83 846 km
Da liegt es natürlich nahe, dass Alonso auch die meisten Kilometer gefahren ist. Richtig - 2018 überholte er Schumacher, der in seiner Formel-1-Karriere 81 188 Kilometer zurücklegte. Damit hätte er auch zwei Runden um die Erde fahren können. Hätte aber wohl keine zwei WM-Pokale dafür bekommen.

Der Vollständigkeit halber sei hier noch gesagt: Alonso kam 2018 richtig nah an den Rekord für die meisten Runden ran. Doch am Ende des Jahres häuften sich die Ausfälle, und ein Crash mit Stroll in Austin zerstörte die Hoffnung endgültig. Michael Schumacher liegt mit 16 825 Runden weiter vorne, Alonso mit 16 778 Runden auf Platz zwei.