Am 5. Dezember 2018 tagte der Motorsportweltrat im russischen St. Petersburg. Wie üblich gab es dazu am Abend eine Presseaussendung, in der die wichtigsten Beschlüsse zusammengefasst wurden. Der Formel-1-Rennkalender 2019 wurde bestätigt, dazu gab es eine Reihe kleinerer Regeländerungen.

Die Regeländerungen sind in der Aussendung nur in Stichpunkten zusammengefasst. Schließlich kümmert sich der WMSC nicht nur um die Formel 1, sondern auch um alle anderen FIA-Rennserien. Würde es Details zu allen Beschlüssen geben, würde die Mail das ein oder andere Postfach sprengen.

Die Details lassen immer noch ein paar Wochen auf sich warten. Nun wurden die Reglements für die Formel-1-Saison 2019 in der überarbeiteten Version veröffentlich. Interesse gab es vor allem an den folgenden beiden Punkten: Die Vereinfachung der Startplatzstrafen und das veränderte Restart-Prozedere.

Qualifying wird aufgewertet: Strafen-Chaos abgemildert

Strafen gibt es in der Formel 1 wie Sand am mehr. Vor allem seit 2014, als das Power-Unit-Reglement eingeführt wurde. Von allen Motorkomponenten gibt es für jeden Fahrer nur eine bestimmte Anzahl pro Saison straffrei. Vor allem Honda und Renault sorgten aber in den vergangenen Jahren dafür, dass es fast bei allen Rennen Startplatzstrafen gab.

Das Problem: Meist wurden gleich mehrere Komponenten gewechselt, so dass die Piloten ans Ende des Feldes versetzt wurden. Dadurch wurde es einerseits chaotisch, wenn mehrere Fahrer Strafen erhielten. Wer startet jetzt wo? Und außerdem wurde das Qualifying teilweise zur Farce, weil es für die Piloten keinen Grund mehr gab, sich gut zu qualifizieren.

2018 gab es den ersten Versuch, das Chaos zu entwirren. Wird ein Pilot mehr als 15 Positionen nach hinten versetzt, startet er automatisch am Ende des Feldes. Betrifft das mehrere Piloten, ist der Zeitpunkt der Strafe ausschlaggebend.

In Sochi kam es 2018 zur Qualifying-Farce: Q1 fand schon am Freitag statt, Foto: Sutton
In Sochi kam es 2018 zur Qualifying-Farce: Q1 fand schon am Freitag statt, Foto: Sutton

Doch auch das schaffte nur bedingt Abhilfe: In Russland gab es vor dem 1. Training einen Stau an der Boxenausfahrt, weil jeder die Strafe als Erster bekommen wollte. Im Qualifying verzichteten dann gleich zahlreiche Piloten auf ihre schnellen Runden, weil ihre Startplätze ohnehin klar waren.

2019 gibt es zumindest teilweise Abhilfe: Müssen mehrere Piloten vom Ende des Feldes starten - also erhalten eine Strafversetzung von mehr als 15 Plätzen -, werden sie in der Reihenfolge des Qualifying-Ergebnisses eingeordnet. Somit kann sich maximal ein Pilot pro Qualifikationsabschnitt ausruhen.

Restart nach Safety-Car: Längeres Überholverbot

Auch klar ist jetzt, wie die geänderten Restart-Regeln nun aussehen. Bislang durfte ab der zweiten Safety-Car-Linie wieder überholt werden. Das geht nun nicht mehr. Bis zur Ziellinie bleibt die Strecke unter Gelb. Erst wenn die Linie überquert wird, ist das Überholverbot aufgehoben. Auf Strecken wie Baku macht das durchaus einen großen Unterschied. Vor allem in Aserbaidschan kam es bei Restarts teilweise zu gefährlichen Szenen, weil auf der ewig langen Vollgaspassage viel taktiert wurde.

Eine ausführliche Auflistung mit allen Neuerungen zur Formel-1-Saison 2019 gibt es wie immer am 01. Januar des neuen Jahres auf Motorsport-Magazin.com.

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