Niki Lauda befindet sich weiterhin auf dem Weg der Besserung. Nach einer Lungentransplantation im Sommer konnte der Aufsichtsrats-Vorsitzende von Mercedes F1 bei keinem Formel-1-Rennen mehr anwesend sein. Für 2019 soll sich das aber wieder ändern.

Denn Lauda ist mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Das Krankenhaus hat er endlich verlassen, die Weihnachtszeit wird er mit seiner Familie auf Ibiza verbringen. Es war trotzdem ein schwieriger Weg zurück. Viel länger als damals bei seinem Feuerunfall auf dem Nürburgring 1976, sagt Lauda jetzt im Interview mit der italienischen Gazzetta dello Sport.

Lauda über Formel-1-Rückkehr: Dauert verglichen mit Unfall ewig

Die Abwesenheit von Lauda an den Rennstrecken dauert tatsächlich schon ewig an. 1976 saß er nur 42 Tage nach dem Unfall wieder im Ferrari-Cockpit. 2018 musste er den Rest des Jahres ausfallen lassen.

"Als ich in Deutschland den Unfall hatte, ging es nur um einen Monat oder so", so Lauder zur Gazzetta dello Sport. "Ja, ich hatte Verbrennungen, aber ich bin schnell rausgekommen. Jetzt dauert es aber so lange. Und ich bin noch immer hier."

1976 saß Lauda schon in Monza wieder in einem Formel-1-Auto, Foto: Sutton
1976 saß Lauda schon in Monza wieder in einem Formel-1-Auto, Foto: Sutton

Bis vor wenigen Tagen musste Lauda noch im Krankenhaus bleiben, zur Sicherheit. Erst kurz vor Weihnachten durfte er endgültig nach Hause. Vorbei ist die Geschichte aber noch immer nicht. "Ich bin jeden Tag sechs Stunden lang mit der Rehabilitation beschäftigt", erklärt Lauda. "Zwei Trainer helfen mir, die lassen mich keinen Moment allein. Aber in meinen eigenen vier Wänden zu sein ist etwas anderes."

Lauda: Trotzdem furchtlos, und bei Mercedes immer dabei

Die Planung für Laudas Rückkehr an die Rennstrecken der Formel 1 läuft aber bereits. "In einem Monat, sagen sie, sollte ich wieder komplett fit sein. Bereit, wieder zu starten", sagt Lauda. Angst hatte er trotz des langen Weges zurück nie. "Ich war in der Hand von exzellenten Spezialisten, denen habe ich vertraut. Ich wusste, es würde hart werden, sehr hart", begründet er. "In der Situation konnte ich nur eines machen - kämpfen. Das habe ich die ganze Zeit getan, und ich kämpfe noch immer."

Da ist es klar, dass Lauda auch jedes Rennen angesehen hat. Selbst direkt nach der Operation. "Ich habe keinen einzigen GP verpasst, obwohl ich so viele Infusionsleitungen in mir hatte. Ich habe alle Rennen geschaut, habe die Garage an Wochenenden angerufen, und sie sagten mir immer, was los ist."

Seine Hilfe war bei Mercedes immer willkommen. "Es war, als ob ich mit den anderen an der Strecke war", beschreibt es Lauda. "Ich muss sagen, da habe ich wieder die Herzlichkeit der ganzen Leute entdeckt, mit denen ich jahrelang zusammengearbeitet habe."

Vettel übermittelt Lauda schöne Grüße: Überraschung

Nicht nur von Mercedes kam viel Gutes in Richtung Niki Lauda. Auch die Konkurrenz hofft auf ein baldiges Comeback am Kommandostand. Darunter Sebastian Vettel - und dessen Grußbotschaft und dessen Glückwünsche freuten Lauda besonders.

"Der Brief, den mir Sebastian Vettel geschickt hat, der hat mich besonders gefreut." Lauda erklärt weiter: "Selbst mit der Hand geschrieben, voll mit Glückwünschen, damit habe ich nicht gerechnet. Normal machen Fahrer solche Sachen nicht, die fahren einfach. Aber er ist eine wundervolle Person."

Niki Lauda und Sebastian Vettel, Foto: Sutton
Niki Lauda und Sebastian Vettel, Foto: Sutton

Lauda hat aber auch zum Rennfahrer Sebastian Vettel Gutes zu sagen - nicht nur zu der Person: "Ja, er hatte ein paar schwere Momente, aber es wäre absurd, ihn zu hinterfragen. Er wird wie immer stark zurückkommen und Hamilton 2019 wieder unter Druck setzen."

Für seinen Fahrer Hamilton hat er natürlich ebenfalls ein paar Worte: "Er hat eine schwierige WM gewonnen, weil Ferrari oft besser war. Aber er blieb fehlerlos. Von einem Rennen aufs nächste, oder sogar vom Qualifying zum Rennen, hat er mich angerufen und mir Infos gegeben. Wie Toto, und viele andere. Denen danke ich."