Auch im letzten Qualifying der Formel-1-Saison 2018 sollte es für Sebastian Vettel nicht mehr zur Pole Position reichen. In einem spannenden Finale musste sich Vettel in Abu Dhabi den beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas geschlagen geben und geht von Startplatz drei aus in das Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit.

"Ich habe die Session genossen", sagte Vettel nach dem Qualifying trotzdem. "In Q1 war es sehr eng und ich dachte, wir könnten ein Wörtchen mitsprechen, aber in Q2 hatte Lewis dann auf den härteren Reifen eine sehr starke Runde und ich wusste, dass es schwierig wird."

Im Q2, in dem sich die Piloten auf den Startreifen qualifizieren, fuhren fast alle Top-Piloten auf Ultrasoft-Reifen, um das Rennen nicht auf Hypersofts starten zu müssen. Während Hamilton seine Hypersoft-Zeit aus Q1 deutlich unterbieten konnte, taten sich die restlichen Fahrer auf den Ultrasofts deutlich schwerer.

Statt sich im zweiten Run in Q2 mit den Hypersofts auf das finale Q3 vorzubereiten und sicherheitshalber noch eine schnelle Runde setzen zu können, riskierte Vettel einen zweiten Versuch auf den Ultrasofts - und schaffte es damit deutlich in das Qualifying-Finale.

Vettel erklärt spätes Ultrasoft-Risiko in Q2

"Wir haben gestern alles versucht, um den Hypersoft so lang wie möglich am Leben zu halten, aber es hat nicht funktioniert. Deshalb waren wir uns ziemlich sicher, dass es kein Rennreifen sein würde - wie die anderen offenbar auch. Ich wollte unbedingt auf dem Ultrasoft starten, deshalb war ich gerne bereit, das Risiko einzugehen", erklärte Vettel gegenüber Motorsport-Magazin.com.

"Außerdem wusste ich, dass ich im zweiten Versuch noch Zeit rausholen konnte, denn im ersten Versuch wurde ich aufgehalten und habe im Verkehr Zeit verloren", so Vettel.

Im entscheidenden Q3 sah es zunächst gut aus für Vettel. Nach dem ersten Versuch fehlte ihm nur eine halbe Zehntel auf Pole Position. Im letzten Versuch konnte sich der Ferrari-Star noch auf 1:35,125 Minuten verbessern, allerdings fuhr Hamilton noch drei Zehntelsekunden schneller und auch Bottas konnte Vettels Zeit um zwei Zehntel unterbieten.

Vettel scheitert an Mercedes: Trotzdem mit Runde zufrieden

"Nach dem ersten Run haben wir nicht schlecht ausgeschaut. Ich dachte, dass die in Reichweite wären", so Vettel. "Als ich nach dem letzten Run die Ziellinie überquert hatte, war ich ziemlich glücklich mit meiner Runde - trotzdem bin ich auf Platz drei zurückgefallen", ärgert er sich.

"Ihr [Mercedes'] erster Run war vielleicht nicht so gut wie unser", mutmaßt Vettel. "Aber es ist eine lange Runde. Man kann viel Zeit finden, wenn die Runde gut ist. Ich war glücklich mit meiner Runde."

Auch wenn Vettel am Freitag noch unzufrieden mit seiner Rennpace war, geht der Deutsche nun optimistisch ins letzte Saisonrennen 2018. "Uns fehlt zwar etwas Abtrieb im letzten Sektor, aber unser Topspeed ist gut", so Vettel. "Und dazu hat sich die Strecke entwickelt und wir haben das richtig antizipiert - sie hat sich in unsere Richtung entwickelt."

Auch wenn es mit der ersten Pole Position seit Hockenheim nicht geklappt hat, ist für Vettel der erste Sieg seit Spa zumindest keine Utopie.