26 Tausendstelsekunden fehlten Max Verstappen im Qualifying zum Mexiko GP, um sich als jüngster Polesetter in die Geschichtsbücher der Formel 1 einzutragen. Als der Red Bull erstmals auf einer 'normalen' Rennstrecke aus eigener Kraft um die Pole mitfahren konnte, war es ausgerechnet Teamkollege Daniel Ricciardo, der Verstappen die Pole in letzter Sekunde klaute.

Dabei war es Verstappen, der bis zum Qualifying alle drei Trainingssessions dominiert hatte und auch im entscheidenden Q3 zunächst die Bestzeit setzte. In seinem letzten Umlauf konnte sich der Niederländer allerdings nicht mehr verbessern.

Max Verstappen schiebt richtig Frust

Wie angefressen Verstappen mit Platz zwei war, wurde schnell deutlich. Erst überfuhr er das Parkschild auf der Start- und Zielgeraden, anschließend erklärte er gewohnt wortkarg: "Das ganze Qualifying war scheiße. Meine Hinterachse hat blockiert."

Tatsächlich beschwerte sich Verstappen schon während des Qualifyings darüber, dass die Hinterachse überbremste. "Ein wenig in Kurve eins hinein, sehr stark in Kurve vier", klagte er noch am Funk.

Technik: Das war Verstappens Problem

"Es war wie im 2. Training: Sobald ich vom Gas gegangen bin, haben die Hinterräder blockiert. Deshalb musste ich mit der Bremsbalance nach vorne gehen, um das Auto zu stabilisieren", erklärte Verstappen. "Aber im Qualifying willst du so etwas nicht, du willst aggressiv sein."

Durch die Energierückgewinnung über die Kurbelwelle durch die MGU-K werden die Hinterräder abgebremst. Beim einstigen KERS-System mussten die Piloten diesen Faktor mit Gefühl wettmachen, seitdem die MGU-K die zehnfache Energiemenge pro Runde rekuperieren darf, wird das eigentlich über das sogenannte Brak-by-Wire geregelt. Immer wenn die MGU-K die Kurbelwelle abbremst, verzögern die die eigentlichen Bremsen an der Hinterachse weniger, um ein Überbremsen zu verhindern.

Angesichts dieser Probleme war Verstappen mit seiner Performance noch zufrieden. "Ich war überrascht, dass ich nach dem ersten Versuch in Q3 noch Erster war", so Verstappen. Pole-Setter Ricciardo hatte fast Mitleid mit seinem Teamkollegen: "Ich hatte das Problem nicht so stark. Max hatte es nach dem Training im Briefing schon angemerkt, verglichen mit dem, was er gefühlt hat, hatte ich keine Probleme."