Mercedes ist in den Russland GP 2018 mit einer Demonstration der eigenen Stärke gestartet. Am Trainingsfreitag der Formel 1 in Sotschi erzielte Lewis Hamilton die Bestzeit vor Teamkollege Valtteri Bottas. Im Vergleich zur großen WM-Konkurrenz von Ferrari eine überlegene Bestzeit. Fünf Zehntel brummte Hamilton seinem Rivalen Sebastian Vettel auf der Strecke auf, die noch keinen anderen Sieger als Mercedes gesehen hat.

Große Freude herrschte jedoch nicht nur deshalb, sondern im Fall Hamiltons vor allem, weil er seine im Vergleich zu Bottas im Vorjahr größeren Probleme im Sochi Autodrom in den Griff bekam. "Sotschi zählte in der Vergangenheit eher zu meinen schwächeren Strecken, besonders im vergangenen Jahr. Deshalb habe ich viel daran gearbeitet, die Balance zu verstehen und herauszufinden, wo ich mich verbessern und dies ändern kann. So gesehen war heute ein guter Tag", sagt der Brite - trotz allem mit zwei Siegen Rekordsieger in Russland.

Mercedes in Sotschi mit überraschend großem Update

Zu verdanken habe er das der akribischen Arbeit der vergangenen Wochen - und den Neuerungen an seinem Silberpfeil in Russland. Neben einem überarbeiteten Frontflügel und neuen Teilen am Unterboden brachte Mercedes auch noch einen neuen Heckflügel. "Wir haben an diesem Wochenende weitere Upgrades dabei und Zuhause wird weiter hart gearbeitet. Es ist wirklich ermutigend, wenn man zu einem Rennen kommt, ein Upgrade erhält und weiß, dass wir zu diesem Zeitpunkt der Saison auch schon am nächstjährigen Auto arbeiten", sagt Hamilton.

Analyse Russland GP: Q1 schon am Freitag!: (07:27 Min.)

Genauso angetan zeigt sich Bottas – obwohl Mercedes im zweiten Training zumindest den neuen Heckflügel nicht weiter testete. "Das war ein guter Tag für uns. Wir haben einige aerodynamische Upgrades für das Auto dabei, die gut funktioniert und mehr Grip gebracht haben", lobt der finnische Vorjahressieger. "Auf dem Papier sieht es so aus, als ob wir konkurrenzfähig sein sollten."

Bottas warnt: Hat Ferrari nicht alles gezeigt?

Doch abschließend traut Bottas dem Braten in Sotschi noch nicht. Seine Furcht: Hat Ferrari vielleicht nur geblufft? Bottas: "Warten wir ab, ob das dieses Wochenende ausreicht. Es scheint so, als ob Ferrari seine wahre Stärke noch nicht ganz gezeigt hat. Deshalb werden sie morgen wohl stärker sein. Ich glaube, dass es sehr eng zugehen wird. Entsprechend müssen wir morgen weiter pushen."

Denn auch Mercedes selbst könne trotz des starken Auftakts noch einige Brikett nachlegen. "Meine ersten Eindrücke im Auto waren gut, allerdings haben wir noch etwas Arbeit vor uns. Auf dieser Strecke ist es schwierig, eine perfekte Abstimmung für jede Kurve hinzubekommen, da sich die Balance im Verlauf einer Runde verändert", erklärt Bottas.

Ebenfalls hochzufrieden mit der silbernen Doppelspitze im Training ist Technikchef James Allison: "Heute war ein ordentlicher Tag, an dem beide Autos auf allen Reifen, die wir eingesetzt haben, stark ausgesehen haben. Die Longruns verliefen gut und wir sahen dabei konkurrenzfähig aus. Das Auto hat sich alles in allem gut verhalten."