Die Formel-1-Saison 2018 verläuft nicht genau so, wie sich Sebastian Vettel und Ferrari das erhofft hatten. Obwohl das rote Gespann oftmals das beste Paket hatte, liegen Mercedes und Lewis Hamilton in beiden WM-Wertungen vorne.

Es ist die mangelnde Punktausbeute, die Vettel vor dem Singapur GP 30 Punkte Rückstand einbrachte. Beim vergangenen Rennen in Monza starteten beide Ferrari aus der ersten Startreihe, am Ende standen nur die Positionen zwei und vier.

Unter anderem, weil Kimi Räikkönen in der ersten Kurve hart gegen Vettel verteidigt und den Deutschen somit in eine schlechte Position für die zweite Schikane gebracht hatte. Beim Versuch, sich gegen die Attacke von Hamilton zu wehren, drehte sich Vettel.

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Singapur GP (11:14 Min.)

Vettel sicher: Monza würde nicht noch einmal passieren

Hat sich Ferrari das Leben selbst unnötig schwer gemacht? "Ich glaube, wenn wir das Rennen noch einmal starten würden, würde das so nicht mehr passieren", meint Vettel. Bei Ferrari hat man nun offenbar klarere Regeln formuliert. Die sind auch nötig, schließlich kam es ausgerechnet vor einem Jahr in Singapur zur Kollision zwischen Vettel, Räikkönen und Max Verstappen.

Im Gegensatz zu Ferrari spielte Mercedes in Monza die Teamtaktik sehr klug. Valtteri Bottas blockierte Räikkönen und verhalf somit Teamkollege Hamilton zum Sieg. "Das war aber nicht das erste Mal, dass sie so etwas gemacht haben. Das gab es auch letztes Jahr schon, deshalb war es keine Überraschung", so Vettel. "Aber jeder kann machen, was er will."

Aber wie läuft es bei Ferrari nun? Kimi Räikkönen muss Ferrari am Saisonende verlassen. Die Motivation, eigene Resultate zu opfern, um dem Teamkollegen zu helfen, ist da nicht besonders groß. "Für mich ändert sich nichts", glaubt Vettel jedoch. "Man sollte in viele Dinge nicht zu viel hineininterpretieren. Ich versuche meine Leistung zu bringen, das hat oberste Priorität. Alles andere ist situationsbedingt auf der Strecke relevant oder nicht."

Vettel: Anderen können mir nichts anhaben

Ob teaminterne Hilfe oder nicht, in Singapur ist Vettel Topfavorit. Mercedes zeigte in den vergangenen Jahren vermehrt Schwächen in Singapur, Ferrari eher Stärken. Auch in diesem Jahr scheinen die engen Kurse eher Ferrari zu begünstigen.

Vettel spielt die Favoritenrolle herunter: "Auch wenn Szene schwärmt, wie gut unser Auto ist, ist es ein sehr enges Kopf- an Kopf-Rennen. Es ist kein Selbstläufer. Wir können uns nicht darauf ausruhen, dass Leute sagen, dass unser Auto gut ist. Wir müssen sehr viel dazu beitragen, um dort hinzukommen."

Trotzdem reiste der Deutsche mit breiter Brust - und angesichts der verlorenen Punkte möglicherweise auch einer Portion Selbstkritik - nach Singapur: "Der größte Gegner bin ich selbst. Wenn ich etwas in der Hand habe, mit dem ich spielen kann, mache ich mir um andere keine Sorgen. Ich muss mich auf meine Leistung konzentrieren. Wenn das alles stimmt, können mir die anderen nichts anhaben. "