Mercedes-Pilot Lewis Hamilton startet beim Comeback-Rennen der Formel 1 in Frankreich von der Pole Position. Der Brite dominierte das Qualifying in Le Castellet und fand in der entscheidenden Phase die richtige Antwort auf die Attacke von Teamkollege Valtteri Bottas. Der Finne geht am Sonntag vom zweiten Startplatz ins Rennen. Sebastian Vettel spielte als Dritter mit drei Zehnteln Rückstand keine Rolle im Kampf um die Pole.

Das Ferrari-Duo eröffnete mit Vettel und Räikkönen das entscheidende Q3 auf dem Circuit Paul Ricard. Die rote Doppelspitze hielt jedoch nicht lange. Zunächst schob sich Bottas, dann auch Hamilton vor Vettel und Räikkönen. Der Iceman musste wenig später auch den beiden Red Bulls von Verstappen und Ricciardo den Vortritt lassen.

Glück für die Top-Teams, dass ihre Piloten die Boxengasse beim Erlöschen der Ampel als erste verlassen hatten. Denn gleich nachdem ihre Rundenzeiten auf dem Timing Screen standen, sorgte Romain Grosjean mit einem Abflug für eine rote Flagge. Der Franzose hatte in Kurve drei das Heck seines Haas verloren und war in die Streckenbegrenzung eingeschlagen.

Mit knapp acht Minuten auf der Uhr wurde das finale Segment des Zeittrainings wieder freigegeben. Eilig hatte es allerdings niemand, um den Showdown einzuleiten. Räikkönen war nach zwei Minuten der erste Fahrer auf der Strecke. Auf den Finnen folgte eine ganze Weile niemand. Erst drei Minuten vor dem Ende zog der Rest der Top-10 nach.

Bottas unterbot im letzten Run mit einem bombastischen letzten Sektor die Bestzeit Hamiltons um eine knappe Zehntel. Der Weltmeister konterte jedoch und schnappte sich mit einer Zehntel Vorsprung auf den Teamkollegen schlussendlich die Pole. Vettel gelang keine Verbesserung, den dritten Platz machte ihm jedoch niemand mehr streitig.

Hinter den Top-3 folgten Verstappen, Ricciardo und Räikkönen. Die Top-10 wurden von Sainz, Leclerc, Magnussen und Grosjean komplettiert. Der Sauber-Rookie ließ bei seinem ersten Auftritt im Q3 mit dem Haas von Magnussen sogar ein Auto aus eigener Kraft hinter sich.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: Grosjean flog in Turn 3 ab und sorgte für eine rote Flagge
Top-5: Hamilton, Bottas, Vettel, Verstappen, Ricciardo

Q2 in Frankreich: Leclerc gelingt im Sauber die Q3-Sensation

Das war Q2: Beim Start des zweiten Segments begann es leicht zu nieseln. Unter diesen Umständen hatten auch die Top-Teams keine Zeit zu verlieren. Alle Piloten verließen sofort ihre Garagen, um eine gezeitete Runde abzuliefern. Mercedes und Red Bull waren die einzigen Teams, die auf ihren ersten Runs auf den Supersoft-Reifen setzten und damit das Ziel verfolgten, auf dieser Mischung ins Rennen zu starten.

Verstappen setzte auf dem Supersoft die erste Bestzeit, doch selbst Grosjean und Sainz waren auf dem Ultrasoft zunächst schneller. Das Mercedes-Duo war auf dem Reifen besser unterwegs. Hamilton schob sich im ersten Anlauf mit 1:30.645 Minuten an die Spitze. Bottas verlor eine halbe Sekunde, war damit aber schnell genug für den zweiten Platz.

Räikkönen reihte sich auf einem angefahrenen Satz Ultrasofts kurze Zeit später hinter Hamilton ein. Vettel brauchte mehrere Versuche um eine verwertbare Runde hinzulegen. Diese reichte für den vorläufigen zweiten Platz. Fünf Minuten vor Schluss waren alle Fahrer an der Box, um sich auf ihre letzten Runs vorzubereiten.

Zum Schluss fuhr nur noch Verstappen auf Supersoft, während Teamkollege Ricciardo und das Mercedes-Duo den Ultrasoft aufzog. Alle drei brachen ihre Runden aber ab und blieben bei ihrer Supersoft-Strategie für den Rennsonntag. Weiter hinten schob sich das Haas-Duo mit Grosjean und Magnussen auf die Plätze sechs und sieben vor und sicherte somit den Einzug ins Q3.

Ebenfalls ins Q3 schafften es Carlos Sainz im Renault und Sauber-Sensation Charles Leclerc. Feierabend war damit für den zweiten Renault von Hülkenberg, der beim Heimspiel seines Teams nur enttäuschender Zwölfter wurde, sowie für beide Force India, Pierre Gasly und Marcus Ericsson.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:-
ausgeschieden: Ocon, Hülkenberg, Perez, Gasly, Ericsson
Top-5: Hamilton, Vettel, Räikkönen, Verstappen, Bottas

Q1 in Frankreich: McLaren erstmals K.o.

Das war Q1: Trotz des möglichen Regens bewahrten die Top-Teams zu Beginn Ruhe. Den Anfang machten die Piloten aus dem Mittelfeld, die bis auf das Force-India-Duo gleich mit dem Erlöschen der Ampel auf die Strecke gingen. Erst nach fünf Minuten waren auch die Boliden von Mercedes, Ferrari und Red Bull zu sehen.

Die erste Zeit der Top-Teams setzte Verstappen, der die Haas-Teamkollegen um eine halbe Sekunde deklassierte und von der Spitze verdrängte. Im ersten Anlauf noch schneller als der Niederländer waren Räikkönen, Hamilton und Bottas. Bei Vettel fehlte auf der ersten schnellen Runde eine halbe Sekunde auf die Bestzeit des Iceman. Ricciardo verlor sogar acht Zehntel.

Nach dem Regenguss im Training wurde die Strecke im Verlauf des Q1 sukzessive besser. Die kühlen Temperaturen erlaubten den Piloten außerdem eine zweite schnelle Runde auf Pirellis Ultrasoft - dem Reifen, der dieser Session von allen 20 Piloten ausnahmslos eingesetzt wurde. Ihren zweiten Versuch nutzten Hamilton und Verstappen, um sich vor Räikkönen zu schieben. Vettel fand jedoch weiterhin keinen Anschluss.

Kurz vor der heißen Schlussphase löste sich Alonso zunächst von den K.o.-Plätzen, indem er auf die 13. Position fuhr. Teamkollege Vandoorne sowie Force India und Williams waren hingegen gefährdet. Perez und Ocon schoben sich mit ihren letzten schnellen Runden an die Top-10 heran und sicherten den Einzug ins Q2. Da sich auch Ericsson noch verbesserte, fiel Alonso auf den unsäglichen 16. Platz zurück.

Für McLaren war damit das erste Doppel-Aus im Q1 in diese Saison besiegelt. Ebenfalls einpacken mussten Brendon Hartley, der aufgrund seines Motorwechsels ohnehin als Letzter ins Rennen gehen wird, sowie Sirotkin und Stroll, die mit ihren Zeiten wieder einmal das Ende des Feldes markierten.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Stroll ging in Turn 2 weit und hob ab
ausgeschieden: Alonso, Hartley, Vandoorne, Sirotkin, Stroll
Top-5: Hamilton, Verstappen, Räikkönen, Bottas, Vettel

Das Wetter: Nachdem das 3. Freie Training aufgrund heftiger Regenfälle ins Wasser fiel, war die Rennstrecke rechtzeitig zum Qualifying wieder trocken. Bei 23 Grad Celsius Außen- und 30 Grad Asphalttemperatur hing aber weiterhin eine Wolkendecke über dem Circuit Paul Ricard, inklusive einer Regenwahrscheinlichkeit von 60 Prozent. Pünktlich zum Q2 begann es zu tröpfeln, doch der große Regenguss blieb aus.