Vor dem fünften Rennen zur Formel-1-Saison 2018 führt Lewis Hamilton die Weltmeisterschaft mit vier Punkten Vorsprung auf Sebastian Vettel an. In den letzten zwei Rennen ist die WM-Tabelle klar in Richtung des Weltmeisters gekippt. Für einen fünften Titel reicht das laut dem Mercedes-Star aber noch lange nicht.

"Seit dem letzten Rennen habe ich nicht für eine Sekunde darüber nachgedacht, dass ich die Weltmeisterschaft anführe", so Hamilton am Donnerstag in Barcelona. Schon unmittelbar nach seinem ersten Saisonsieg in Baku hatte der 33-Jährige erklärt, dass seine eigenen bisher gezeigten Leistungen nicht unbedingt eines WM-Leaders würdig waren.

Daran hat sich auch vor dem Europa-Auftakt in Spanien nichts geändert. "Ich nehme das für den Moment so mit, aber ich denke nicht, dass ich mich langfristig darauf verlassen kann", verweist Hamilton auf das Pech von Vettel und Ferrari sowie von Teamkollege Valtteri Bottas, dass ihn eher unerwartet in seine momentane Position gebracht hat.

Hamilton kann sich nicht über WM-Führung freuen

In den letzten drei Rennen unterlag Mercedes im Zeittraining der Konkurrenz von Ferrari jeweils mit beiden Autos. Bei zwei dieser Qualifyings zog Hamilton obendrein auch noch gegen Bottas den Kürzeren. Für den amtierenden Weltmeister ein klares Indiz dafür, dass er und Mercedes noch nicht so richtig im Titelrennen angekommen sind.

"Man stelle sich vor, ich würde mich jetzt darüber freuen, obwohl ich weiß, dass wir immer noch all diese Probleme haben und es damit noch weitergeht. Es bedeutet nicht wirklich etwas", spielt Hamilton seine WM-Position herunter. "Ich würde sagen, dass wir letztes Jahr etwas mehr Selbstvertrauen hatten, als wir auf dem richtigen Fuß aufgestanden sind und das Auto zu diesem Zeitpunkt etwas besser verstanden haben."

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Spanien GP (06:18 Min.)

Hamilton: Kämpfe 2018 bisher nicht in meiner Gewichtsklasse

2017 hatte Vettel ab dem ersten Saisonrennen die WM-Führung inne. Erst nach der Sommerpause beim Grand Prix von Italien jagte Hamilton sie ihm erstmals ab. "Wichtig ist, wo du am Ende des Jahres stehst", sagt Hamilton, der den Rest des Jahres aber lieber mit dem ihm als Titelanwärter gewohnten Gefühl in Angriff nehmen will.

"Wenn wir dieses Wochenende die Probleme in den Griff bekommen die wir mit dem Auto haben, und wir beginnen konstanter zu sen, kann ich eine ganze Ecke glücklicher sein. Denn dann weiß ich, dass ich in meiner Gewichtsklasse oder darüber hinaus kämpfen kann." Etwas, das bisher nicht der Fall war: "Im Moment kämpfe ich unterhalb meiner Gewichtsklasse und das reicht nicht, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen."

Vor Barcelona fürchtet er abermals Mercedes' Achillesferse beim F1 W09, das Reifenmanagement. "Letztes Wochenende haben die Reifen am meisten zu unseren Problemen beigetragen und ich hoffe, dass es dieses Wochenende nicht so sein wird. Aber ich weiß nicht, denn sie haben gerade erst die Reifen wegen der Blistering-Probleme bei den Testfahrten geändert. Es könnte also ein Stopp werden, oder zwei oder drei..."