Valtteri Bottas nimmt beim fünften Saisonrennen der Formel 1 in Barcelona abermals Anlauf für seinen ersten Sieg 2018. Während Sebastian Vettel, Lewis Hamilton und selbst Daniel Ricciardo schon erfolgreich waren, verpasste Bottas seinen ersten Sieg in dieser Saison gleich drei Mal nur knapp. Seine derzeitige Form verschafft dem Finnen jedoch großes Selbstvertrauen.

"Ich habe das Gefühl, dass ich in meiner Zeit bei Mercedes in meiner bisherigen Bestform bin", erklärt er im Vorfeld des Großen Preises von Spanien. Und das soll bei ihm noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: "Du kannst dich immer noch mehr verbessern und du arbeitest immer weiter an deinen Schwächen und versuchst, positive Dinge noch besser zu machen."

Positive Dinge heißen in Bottas Fall: Bisher zwei Qualifying-Triumphe über Hamilton sowie mit Bahrain, China und Aserbaidschan drei Rennen, in denen er nur um Haaresbreite am Sieg vorbeischrammte. "Ich denke, in Anbetracht dessen wo ich die letzten paar Rennen beendet habe, war ich in der Lage in Sachen Performance denselben Weg zu verfolgen", so der 28-Jährige über seine Formkurve.

Die ausbleibenden Erfolge geben dementsprechend kein Anlass, in Panik zu verfallen oder seine Ansätze zu überdenken: "Ich werde versuchen, das so beizubehalten." Etwas, das ihm 2017 nicht gelang. Da begann Bottas stark, brach zur Saisonmitte jedoch ein und verabschiedete sich aus dem WM-Kampf. Die Erfahrungen daraus sind ihm nun allerdings von Nutzen.

Bottas spielt 2018 bei Mercedes befreit auf

"Es geht um all das, was ich im letzten Jahr gelernt und von Rennen zu Rennen mitgenommen habe. Ich habe das Gefühl, genau so von Abu Dhabi nach Melbourne gereist zu sein", so Bottas, der mit einem Crash im Qualifying Down Under noch mit dem falschen Fuß aufgestanden war. Dass er diesen Rückschlag bestens verarbeitete, zeigte er an den darauffolgenden Wochenenden.

"Ich kenne das Team besser und besser und wenn du dein zweites Jahr mit einem Team beginnst, ist es immer anders als im ersten. Du kannst dich nur auf die Dinge konzentrieren, die zählen und den Unterschied machen", erklärt der dreimalige Grand-Prix-Sieger, der seit seinem Abschied von Williams bei den Silberpfeilen gereift ist.

"Es ist immer eine tolle Möglichkeit, wenn du zu einem neuen Team kommst. Du triffst so viele neue Leute mit unterschiedlichen Ansichten und unterschiedlichen Arbeitsweisen. Das ist eine großartige Chance, um sich selbst auf das nächste Level zu bringen und ich denke, das passiert gerade die ganze Zeit", beschreibt er den weiter anhaltenden Trend seit seinem Wechsel ins Top-Team Mercedes.

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Spanien GP (06:18 Min.)

Verpasste WM-Führung bereitet Bottas kein Kopfzerbrechen

Dass er trotz dieser positiven Tendenzen und starken Leistungen bisher nicht das Maximum herausholen konnte, hängt ihm nicht nach. "Es ist möglich", so Bottas über die WM-Führung, die er in der Theorie vor dem fünften Saisonrennen innehaben könnte. "Aber wenn wir auf die Tatsachen schauen, haben wir erst vier Rennen gefahren und es ist noch sehr früh in der Saison."

Spekulationen um theoretische WM-Stände will er sich gar nicht erst hingeben: "Ich will nicht sagen, ich könnte sie haben oder was wäre, wenn ich sie hätte. Der WM-Stand ist wie er ist, das sind die Punkte die wir haben also muss ich das akzeptieren und weiterarbeiten", so Bottas pragmatisch, dem auf WM-Leader Hamilton schon 30 Punkte fehlen.