Die letzten Wochen waren hart für Valtteri Bottas. Erst ein folgenschwerer Fehler im ersten Qualifying der Saison, dann zwei zweite Plätze in Bahrain und China und zu allem Überfluss auch noch ein verpasster Sieg nach seinem Reifenschaden in Baku. Schwer enttäuscht und frustriert zog der Finne am Sonntagabend in Aserbaidschan von dannen. Selbst seine obligatorische Medienrunde nach dem Rennen ließ der Mercedes-Pilot absagen. Zu tief saß der Stachel des verlorenen ersten Saisonsieges, der stattdessen an seinen Teamkollegen Lewis Hamilton ging.

Eine Woche später gab es für Bottas nun zumindest eine kleine Aufmunterung. Im italienischen Brisighella wurde der Finne am Samstag mit dem prestigeträchtigen Bandini-Preis ausgezeichnet, den er für seine Leistungen in der vergangenen Formel-1-Saison 2017 erhielt, die ihm seine ersten Grand-Prix-Siege und Pole Positions einbrachte. Bottas ist der 25. Preisträger des Bandini-Preises, mit dem auch schon Sebastian Vettel (2009), Lewis Hamilton (2010), Nico Rosberg (2011) und Max Verstappen (2016) ausgezeichnet wurden. Auch die Teams von Mercedes (2015) und Ferrari (2017) gehören zu den Preisträgern.

"Das ist eine große Ehre für mich", sagte Bottas. "Ich habe mir die Liste der Fahrer angesehen, die vor mir mit dem Bandini-Preis ausgezeichnet wurden und es stehen einige wirklich beeindruckende Namen darauf. Man denke nur daran, wie viele Weltmeisterschaften sie alle zusammen gewonnen haben!"

Als besonderes Schmankerl durfte Bottas die zwölf Kilometer weite Fahrt aus der Heimat des Minardi F1 Teams in Faenza zum Preisverleihungsort Brisighella, der Heimatstadt von Lorenzo Bandini, in einem 2016er Formel-1-Silberpfeil absolvieren. "Die Fahrt mit dem 2016er Auto über die öffentlichen Straßen machte diesen großartigen Tag umso schöner", sagte Bottas, der auf dem Weg von einer Polizeieskorte begleitet wurde, die sicherstellte, dass er auf den öffentlichen Straßen der norditalienischen Region nicht die ganze Performance seines Boliden ausreizte.

Der Bandini-Preis wird seit 1992 von der "Associazione Trofeo Lorenzo Bandini" im Gedenken an den italienischen Rennfahrer Lorenzo Bandini verliehen. Der Formel 1-Rennsieger und Gewinner der 24 Stunden von Le Mans verlor im Alter von 31 Jahren beim Großen Preis von Monaco 1967 auf tragische Art und Weise sein Leben. Der Preisträger wird von einer aus zwölf Mitgliedern bestehenden Jury gewählt. Dazu gehören der Gründer und ehemalige Geschäftsführer des Minardi Formel 1-Teams Giancarlo Minardi, der italienische Motorsportjournalist Pino Allievi und der ehemalige Sportdirektor von Ferrari, Ligier und Minardi Cesare Fiorio.

Neben Bottas wurden auch der Engineering Director des Teams, Aldo Costa, sowie einer der Renningenieure von Lewis Hamilton, Ricciardo Musconi, mit dem Preis der Europäischen Gemeinschaft ausgezeichnet.