Formel-1-Pilot Kimi Räikkönen ist nach P2 im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain bedient - von seinem Arbeitgeber, Ferrari. "Gut gemacht, Kimi", funkte Teamchef Maurizio Arrivabene direkt nach der Session an den Finnen. Doch der zeigte sich von den Glückwünschen so gar nicht angetan.

Immerhin hatte er gerade knapp gegen Teamkollege Sebastian Vettel verloren, den er zuvor, wie schon Australien, am nahezu gesamten Bahrain-Wochenende immer leicht im Griff gehabt hatte. Doch Räikkönen ärgerte sich eben nicht über sich selbst, sondern die Scuderia. "Wir haben genau das hinbekommen, was ich vermeiden wollte. Genau das", reagiert der Iceman unwirsch auf den Arrivabene-Funkspruch.

Räikkönen: Verkehr weit entfernt von ideal

Was Räikkönen meint, erklärt er wenig später im Grid-Interview und während der PK. "Das ist natürlich nicht ideal. Im letzten Run war es sogar weit entfernt von ideal mit dem Verkehr. Was soll ich da machen?", entrüstet sich Räikkönen in einer ersten Reaktion.

Noch nach dem ersten Run hatte Kimi Räikkönen das Klassement mit einer 1:28.101 Minuten angeführt. Doch während sich Vettel nach seinem Patzer in der letzten Kurve seines ersten Runs zu verbessern wusste, kam von Räikkönen keine bessere Runde mehr im letzten Schuss.

Räikkönen: Hätte mich sonst klar verbessert

Wo Räikkönen es verloren hat? "Nicht irgendwo besonders. Die ganze Runde war weit entfernt von ideal mit dem Verkehr in der letzten Runde", bekundet Räikkönen nochmals, was er von der Positionierung auf der Rennstrecke hält. Konkret dürfte es vor allem um Carlos Sainz gegangen sein. Den Renault musste Räikkönen in der engen Kurve acht überholen, verlor hier die meiste Zeit. Den Rest der Runde fristete der Finne dann sein Dasein in Dirty Air von Ricciardo und Hülkenberg. Ohne den Verkehr wäre er in der Lage gewesen, seinen Teamkollegen zu kontern, meint Räikkönen.

Kimi: "Ich hatte im Gespür, dass ich mich noch sehr viel hätte verbessern können. Aber dann passiert so eine dumme Sache am Ende, dass ich Leute überholen muss. Das ist enttäuschend, denn es hätte Pole sein können. Der Rest des Wochenendes war bisher stark", stellt Räikkönen klar.

Kimi Räikkönen 2018 wieder mehr Egoist?

Das war deutlich. Und zeigt, dass Kimi Räikkönen sich 2018 offenbar wieder mehr auf sein eigenes Wohl als das des Teams einschießt. Auch, weil sich der Finne mit dem neuen Ferrari offensichtlich deutlich konkurrenzfähiger fühlt. Doch warum eigentlich? "Es ist anders. Das Auto ist anders. Es ist ein neues Auto, klar, und es fühlt sich ziemlich okay an. Es gibt aber immer noch Dinge, die wir verbessern können. Immer. Aber … es ist ganz einfach in Ordnung", beschreibt der Ferrari-Pilot auf ganz Räikkönen-typische Art.

Formel 1 Bahrain 2018: Vettel-Sieg Nr. 2? (04:17 Min.)

"Es ist ein neues Auto. Und dann ist es ganz einfach: Es ist insgesamt besser. Es gibt da nicht dieses eine spezifische Ding, das es besser macht als die vorherigen Autos", ergänzt der Finne.

Start neben Vettel oder Hamilton? Kimi: Wo ist der Unterschied?

Für das Rennen nimmt sich Kimi Räikkönen ebenfalls alles andere als Zurückhaltung vor, nur weil dieses Mal Sebastian Vettel und damit sein Teamkollege statt Lewis Hamilton neben ihm steht. "Ich denke nicht, dass das irgendeinen Unterschied macht. Es ist einfach nur ein anderes Auto, das da am Start neben mir steht", sagt Räikkönen.

"Schauen wir, was dann morgen passiert. Heute ist nur Samstag. Die Hauptsache kommt morgen wenn wir die Punkte bekommen oder eben nicht. Wir werden sehen, was ich dann ausrichten kann. Ich denke, dass wir ein gutes Auto haben. Ich versuche einen guten Start hinzulegen und dann weiterzusehen."