Max Verstappens erster offizieller Einsatz in der Formel-1-Saison 2018 begann mit einer Zwangspause. Ganze viereinhalb Stunden musste er am Dienstagmorgen in Barcelona ausharren, bis er seine ersten Runden drehen konnte.

Ein Problem mit den Mapping-Einstellungen am Red Bull RB14 verursachte die ungewünschte Wartezeit. "Wir hatten ein kleines Problem", bestätigte Verstappen. "Aber wir haben mehr oder weniger das geschafft, was wir uns vorgenommen hatten."

Sechs Zehntel Rückstand auf Vettel

Verstappens Arbeitszeugnis in Barcelona, inklusive Schneeregen: 67 Runden und eine persönliche Bestzeit von 1:20.325 Minuten. Das reichte für den vierten Platz in der Zeitentabelle hinter Sebastian Vettel, Valtteri Bottas und Stoffel Vandoorne. Verstappens Rückstand auf den Ferrari-Spitzenreiter betrug gut sechs Zehntelsekunden an einem Tag, der wegen des grauenhaften Wetters kaum Aussagekräftiges zu Tage förderte.

Nach seinen knapp 70 Runden konnte Verstappen aber zumindest ein erstes Fazit ziehen - und das fiel auffallend positiv aus. "Bis jetzt lief es gut", sagte der Niederländer. "Ich bin happy mit der Balance des Autos. Man kann immer etwas verbessern, aber bei den Rundenzeiten sind wir gut dabei. Wir hatten heute keine großen Probleme, das ist ein großer Unterschied zu letztem Jahr."

Marko erklärt neues Konzept von Red Bull

Vergangenes Jahr hatte sich Red Bull zum Auftakt wesentlich schwerer getan und mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Diesmal verfolgte das Team eine andere Herangehensweise und baute das neue Auto einige Zeit früher zusammen. Vor dem Test-Auftakt in Barcelona reichte es sogar zu einem Rollout in Silverstone. Da störte auch der kleine Unfall von Daniel Ricciardo auf der britischen Strecke nicht allzu sehr.

Nach den ersten beiden von insgesamt acht Testtagen in Barcelona keimt Hoffnung bei Red Bull auf, die Konkurrenz von Mercedes und Ferrari angreifen zu können. Die positive Grundstimmung bestätigte Helmut Marko bei Motorsport-Magatzin.com: "Das ist zurückzuführen auf die Änderung unserer Herangehensweise, das Auto nicht erst im letzten Moment fertigzustellen. Wir sind zum ersten Mal in den letzten sechs bis acht Jahren sortiert zum Test gekommen mit dem Ergebnis, das wir die meisten Runden gefahren sind."

Verstappen: Keiner hat irgendwas gezeigt

Verstappen sparte sich zunächst einen Blick auf die Konkurrenz. Sowieso wird in Barcelona Sandbagging auf höchstem Niveau betrieben. Echte Performance-Runs werden erst kommende Woche erwartet - und das bei Temperaturen, die wieder über dem Gefrierpunkt liegen sollten. Verstappen: "Keiner hat irgendwas gezeigt. Aber wir haben ein positives Gefühl. Und wenn du das als Fahrer hast, sollte es in Ordnung sein."

Am Montag saß Teamkollege Daniel Ricciardo im RB14 und legte gleich mal mit der Bestzeit los. Der Australier fuhr eine 1:20.179 und legte insgesamt 105 Runden zurück - die meisten aller Fahrer. Ricciardo nimmt am Mittwoch ein weiteres Mal Platz im Red Bull, bevor Verstappen am Donnerstag die ersten Tests in Barcelona beschließen wird.