Sebastian Vettel hat gleich seinen ersten Einsatz im neuen Ferrari SF71H mit einer Bestzeit beendet. Am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten 2018 in Barcelona übernahm der Vize-Weltmeister von 2017 den Ferrari von Teamkollege Kimi Räikkönen und raste in bitterer spanischer Kälte schnell an die Spitze.

Bei seinem schnellsten Umlauf mit den Soft-Reifen von Pirelli erzielte Vettel eine 1:19.673 Minuten, war damit eine halbe Sekunde schneller als Daniel Ricciardo. Der Red-Bull-Pilot hatte am Vortag die Bestzeit markiert, dabei allerdings nur die Medium-Mischung eingesetzt. Am Dienstag lag Vettel damit drei Zehntel vor dem Zweitschnellsten, Valtteri Bottas im Mercedes.

Der Finne war es auch, der gemeinsam mit Vettel für das erste 'Überholmanöver' des Jahres sorgte, als er auf Start-Ziel am deutschen Ferrari-Star vorbeizog. In die Bildsprache will natürlich kein Vettel-Fan etwas hineinlesen. Ohnehin sind auch Analysen mit Blick auf das Zeitenklassement zu diesem frühen Zeitpunkt noch mit großer Vorsicht zu genießen. Das weiß auch Sebastian Vettel. Entsprechend standen für Vettel bei seinem ersten Test auch ganz andere Dinge im Vordergrund.

Vettel: Technisch bei Ferrari alles tadellos

"Ich glaube nicht, dass das hier große Aussagekraft hat. Wichtig war, dass das Auto läuft. Und da hatten wir kein Problem, was die Zuverlässigkeit angeht - auch wenn sich im Winter unter der Haube ja doch ein bisschen was geändert hat. Was normal ist, dass man alles etwas neu anordnet und neu sortiert. Aber dann ist es erstmal wichtig, dass dann alles hält und das war tadellos", lobt Vettel seinen neuen Ferrari, den er traditionell erst beim Saisonauftakt in Melbourne taufen wird.

Tatsächlich lief bei Vettel bis auf einen Ausritt ins Kiesbett von Kurve zwei alles glatt. "Es war einfach extrem kalt und rutschig. Das hat uns ein bisschen kalt erwischt. Es war schwer, das Auto und die Reifen überhaupt zum Arbeiten zu bekommen. Aber da hatte jeder so seine Schwierigkeiten", kommentiert Vettel.

Selbst dieser Zwischenfall beeinträchtigte das Ferrari-Programm jedoch allenfalls marginal, durch die rote Flagge wegen Kies auf der Strecke vielleicht sogar mehr die Konkurrenz. Schon nach wenigen Checks war Vettel wieder unterwegs, drehte insgesamt 98 Runden. Mehr spulte keiner ab.

Vettel-Vergleich zum Vorjahres-Ferrari: Hmm ...

Viele Erkenntnisse habe er wegen des miserablen Wetters jedoch nicht gewinnen können. "Es ist natürlich schwer zu vergleichen, weil es zu kalt ist und der Asphalt komplett neu ist für die Strecke hier. Das macht es unheimlich schwer es mit letzten Jahr und dem letztjährigen Auto zum gleichen Zeitpunkt zu vergleichen", nennt Vettel auch noch einen zweiten Grund.

Formel 1-Tests, Tag 2: Sebastian Vettels erster Arbeitstag 2018: (04:32 Min.)

Insgesamt machte sein neuer Ferrari SF71H aber doch einen guten Eindruck auf Vettel. "Ich glaube von dem, was wir sehen, schaut es ganz gut aus. Und was die anderen machen ist im Moment noch nicht so wichtig."

Einzig Halo stimmt auch Vettel noch immer nicht freudig. "Es ist kein Schmuckstück", stellt er klar. Die Sicht sei aber trotz Stegs im Blickfeld in Ordnung. Gedanken macht sich Vettel hier einzig um den Blick auf die Startampel und Boxenstopp-Signale.

Formel 1, Testfahrten Barcelona: Ergebnis Test-Tag 2

Pos.FahrerTeamZeitAbständeRundenReifen
1S.VettelFerrari1:19.67398Soft
2V.BottasMercedes1:19.976+0.30394Medium
3S.VandoorneMcLaren1:20.325+0.65237Hypersoft
4M.VerstappenRed Bull1:20.326+0.65367Medium
5C.SainzRenault1:21.212+1.53965Soft
6P.GaslyToro Rosso1:21.318+1.64581Soft
7R.KubicaWilliams1:21.495+1.82246Soft
8S.SirotkinWilliams1:21.822+2.14952Soft
9E.OconForce India1:21.841+2.16879Soft
10C.LeclercSauber1:22.721+3.04881Soft
11K.MagnussenHaas1:22.727+3.05434Soft