Alfa Romeo: Die Geschichte einer Formel-1-Legende: (01:25 Min.)

Alfa Romeo, Sauber und Ferrari haben am Mittwoch nach dem Saisonfinale 2017 für einen Paukenschlag gesorgt: 2018 kehrt Alfa Romeo in die Formel 1 zurück! Das dritte Engagement als Werksteam in der Geschichte von Alfa Romeo wird es nicht, vielmehr handelt es sich um ein besseres Titelsponsoring für das Sauber F1 Team.

2018 ist Sauber endlich wieder mit aktuellen Ferrari-Motoren unterwegs. Alfa gehört zum Fiat-Chrysler Konzern und ist somit der verlängerte Arm Ferraris. Bedingung war das Alfa-Branding für diesen Motorendeal nicht, bestand dieser schon vorab. Vorab war Alfa auch in der Formel 1 engagiert gewesen. Das liegt allerdings lang zurück. Zuletzt fand man den Namen Alfa vor rund 30 Jahren, 1988 als Motorenlieferant, 1985 letztmals als Werksteam, in den Starterlisten der Formel 1.

Alfa Romeo: Geschichte in Formel 1 & Motorsport

Alfa Romeo war der erste Konstrukteur, der 1950 die Formel-1-Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Zuvor hatte Enzo Ferrari seine Rennfahrerkarriere bei Alfa Romeo begonnen. Nachdem er den Helm an den Nagel gehängt hatte, wurde er Teammanager bei Alfa Romeo und leitete die Renneinsätze. 1932 gründete er die Scuderia Ferrari und ging zunächst mit Alfa-Boliden an den Start. 1939 trennten sich die Wege.

Für die 'Anonima Lombarda Fabbrica Automobili' ist Motorsport unterdessen bereits seit der Firmengründung ein wichtiger Teil der Unternehmensgeschichte gewesen. Bereits 1911 wurde das erste Alfa-Rennauto gebaut, keine Marke hat so oft die Mille Miglia gewonnen wie Alfa Romeo. Die Marke ging unter anderem in Le Mans an den Start, stattete Formel-3- und IndyCar-Boliden mit Motoren aus, nahm meist mit Privatteams an Rallyes teil, bestritt Sportwagen- und Tourenwagenrennen.

Alfa Romeo dominiert frühe Formel 1

Als Hersteller oder Motorenlieferant war Alfa Romeo mit Unterbrechungen von 1950 bis 1988 in der Formel 1 engagiert und belieferte unter anderem Bernie Ecclestones Brabham-Team mit Motoren. Alfa Romeo gewann nicht nur den ersten Formel-1-Titel der Geschichte, sondern auch das erste Formel-1-Rennen überhaupt. Die Italiener nahmen namhafte Fahrer wie Giuseppe 'Nino' Farina, Juan Manuel Fangio und Alberto Ascari unter Vertrag. Fangio erzielte mit Alfa den 1951 den ersten seiner fünf WM-Titel.

Zehn Siege feierte Alfa in den Jahren 1950 und 1951, womit die kurze erste Ägide als Werksteam bereits endete. Die Rückkehr als Hersteller von 1979 bis 1985 war hingegen weniger von Erfolg gekrönt. Mehr als zwei der insgesamt zwölf Pole Positions des Herstellers waren nicht drin. Als Motorenlieferant kam Alfa Romeo in der Zwischenzeit auf zwei Siege in der Saison 1978, beide erzielt von Niki Lauda auf Brabham. Die Alfa-Motoren fielen durch hohen Benzinverbrauch und Unzuverlässigkeit auf.

Logo auf dem Ferrari: Schon 2015 kehrte Alfa in Formel 1 zurück

Schon 2015 feierte die Marke in Form eines Logos auf den Ferrari-Boliden von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel ein Comeback in der Formel 1. Das war der erste Teil von Fiat-Präsident Sergio Marchionnes Plan, der Marke nach Jahren niedriger Verkaufszahlen neues Leben einzuhauchen.

Ebenfalls 2015 gab er bekannt, bis 2018 fünf Milliarden Euro in Alfa investieren zu wollen. Acht neue Modelle sollten auf den Markt kommen und die Verkaufszahlen auf 400.000 praktisch verfünffacht werden. Um dies voranzutreiben stellte Marchionne immer wieder ein F1-Comeback als Werksteam in den Raum. Jetzt ist der erste Schritt dahin getan.