Die Katastrophen-Ehe zwischen dem Formel-1-Team von McLaren und dem japanischen Motorenhersteller Honda fand 2017 in Abu Dhabi ihr Ende. Fernando Alonso manövrierte seinen MCL32 zum Abschluss noch einmal in die Punkte. Der Blick ist jedoch schon seit langer Zeit auf Renault und 2018 gerichtet.

"Es war der beste Weg, diesem Projekt Bye-bye zu sagen - mit einem Platz in den Punkten", so Alonso nach seinem 56. Grand Prix für die britisch-japanische Allianz, den er als Neunter beendete. Der Spanier landete damit zum dritten Mal in Folge in den Punkten. "Diese paar Punkte zu holen, hat unsere letzten drei Jahre ziemlich gut zusammengefasst. Wir haben immer nur um die letzten paar Punkte gekämpft."

Im September hatte McLaren das Aus für die Zusammenarbeit mit Honda bekanntgeben. Ab 2018 gibt des Kunden-Motoren von Renault. Alonso schaut dementsprechend schon seit längerer Zeit in Richtung Zukunft: "Ich denke definitiv schon seit ein paar Rennen an nächstes Jahr." Die positive Formkurve in den Schlussakkorden der Saison 2017 stimmt ihn positiv.

"Die letzten drei Rennen mit Punkten waren gut. Das Auto hat sich sehr verbessert im letzten Teil der Weltmeisterschaft. Das verleiht uns Zuversicht", so Alonso, den die Resultate im Glauben an die Qualitäten des McLaren-Chassis abermals bestärkt haben. "Wenn wir uns die Ergebnisse anschauen, die wir mit einem Leistungs-Defizit erreicht haben - sobald wir einen normalen Motor haben, sollten die Resultate ohne Probleme kommen."

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Alonso über McLaren Renault: Auf uns kommt vor 2018 viel Arbeit zu

Wie die aussehen sollen, steht eigentlich schon seit drei Jahren fest. "Wir wollen definitiv Podeste und Top-Positionen erreichen, das ist das Ziel für nächstes Jahr. Es waren drei harte Saisons, in denen wir immer hinter unseren Erwartungen zurücklagen", sagt der zweimalige Weltmeister.

Die Partnerschaft zwischen McLaren und Renault zum Erfolg zu führen wird allerdings auch kein Selbstläufer. "Es wird ein langer Weg für uns, um wieder an unsere normale Position zurückzukommen", so Alonso. "Im Winter werden wir viele Vorbereitungen treffen müssen. Das gilt angesichts der Einführung von Renault vor allem für McLaren."

Dass McLaren mit Honda nie die gemeinsam gesteckten Ziele erreichte, war für ihn aber keineswegs eine Folge mangelnden Einsatzes. "Das lag nicht daran, dass die Leute hier nicht hart gekämpft und gearbeitet haben", erklärt der 36-Jährige, der 2018 in seine 17. Formel-1-Saison geht.

Was McLaren und Honda in drei Jahren nicht gelang, muss die neue Kooperation in einem Winter geregelt bekommen. "Wir haben noch drei bis vier Monate, um es wahr werden zu lassen. Wir werden in der Fabrik sehr hart arbeiten und bereit sein", versichert Alonso. "Vom 2017er Auto haben wir während der Saison viel gelernt. Dieses Wissen müssen wir in das nächstjährige Fahrzeug einfließen lassen. Das ist für alle Teams und Fahrer eine ziemliche Herausforderung."

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Alonso in Daytona: Vier Monate ohne Racing geht nicht

Solange bis die Formel 1 am letzten März-Wochenende 2018 in Melbourne in die neue Saison startet, kann Alonso die Füße allerdings nicht still halten. Nach seinem Abenteuer beim Indy 500 wird der McLaren-Star unter anderem zusammen mit Nachwuchs-Talent Lando Norris für United Autosports bei den 24 Stunden von Daytona am Start sein.

"Ich werde in die USA zurückkehren und Ende Januar in Daytona fahren. Das wird aufregend und wird mich bei der Stange halten. Ich kann nicht drei oder vier Monate auf mein nächstes Mal im Rennauto warten", so Alonso, der von McLaren Executive Director zuletzt aus gutem Grund als "Racing-Monster" bezeichnet wurde.