Max Verstappen kommt mit jeder Menge Rückenwind nach Brasilien. Der Red-Bull-Pilot gewann zwei der letzten vier Rennen. Vor zwei Wochen in Mexiko holte er seinen dritten Formel-1-Erfolg dermaßen überlegen, dass man Red Bull nun bei allen Rennen auf dem Zettel haben muss. "Ich glaube, dass wir jetzt tatsächlich das beste Auto haben", sagt Verstappen vor dem Rennen in Sao Paulo selbstbewusst und fügt an: "Darum habe ich ja für mehrere Jahre unterschrieben."

Trotz des starken Trends liegt Verstappen noch immer auf Rang sechs der Fahrerwertung. "Ich hole zwar jetzt stark auf, aber ich habe so viele Punkte verloren. Ich bin nicht glücklich darüber, dass ich Sechster bin", gesteht Verstappen. "Aber auf der anderen Seite ist es auch schon egal, ob du Zweiter oder Sechster bist - es ist nicht Erster."

Dass sich Verstappen in den zwei verbleibenden Rennen noch weiter nach oben arbeiten kann, ist eher unwahrscheinlich. Auf Kimi Räikkönen und Platz fünf fehlen bereits 30 Punkte. Der Red-Bull-Pilot verlor die Punkte zu Beginn der Saison. Sieben Ausfälle in 15 Rennen sprechen eine deutliche Sprache. Dazu kam, dass der Red Bull zu Beginn der Saison nicht konkurrenzfähig war.

Aber auch mit der aktuellen Performance wäre der Red Bull nicht unbedingt immer ein Garant für Siege gewesen. Im Qualifying fehlt noch zu viel Motoren-Leistung auf Mercedes. "Auf manchen Strecken hätte es dann keinen großen Unterschied gemacht, weil du einfach nicht überholen kannst. Aber vielleicht kannst du sie, wenn du ein bisschen schneller bist, unter Druck setzen - und du siehst, wenn du damit mal beginnst, dann machen sie Fehler. Zumindest hätten wir ein bessere Chance gehabt."

Verstappen: Red Bull und Renault nicht das beste Paket

"Wir haben aus unseren Fehler gelernt, hoffentlich werden wir also zu Beginn des nächsten Jahres ein besseres Auto haben - aber das werden wir sicherlich haben, weil sich die Regeln nicht wirklich ändern", glaubt Verstappen. In diesem Jahr machte Red Bull die Korrelation zwischen Windkanal und Strecke Probleme. Doch das ist nun Geschichte. Was Red Bull in Milton Keynes entwickelt, funktioniert nun auch wieder auf der Strecke.

Bleibt allerdings der Unsicherheitsfaktor Renault. "Ich würde nicht sagen, dass unser ganzes Paket das Beste ist", stellt Verstappen klar. "Aber für mich persönlich ist das Auto am wichtigsten. Jeder kann Weltmeisterschaften gewinnen, wenn er einen sehr starken Motor hat. Ich hoffe, dass das zumindest ein bisschen enger wird als in den letzten Jahren. Aber auch wenn wir ein paar PS hinten sind, können wir Rennen gewinnen. 20 bis 30 PS [können wir mit dem Chassis kompensieren]. Das hat Red Bull in den WM-Jahren auch gemacht."