Mit Charles Leclerc könnte es 2018 den nächsten Nachwuchspiloten der Top-Teams in der Formel 1 geben. Nachdem Red Bull zuletzt Pierre Gasly und Brendon Hartley bei Toro Rosso untergebracht hat, steht für Leclerc bei Sauber die Tür offen. Fix ist noch nichts, aber durch zahlreiche Freitagsoutings wird der Monegasse schon auf sein F1-Debüt vorbereitet.

Sein Manager Nicolas Todt hatte beim USA GP noch keine guten Nachrichten. "Ich habe mit ihm gesprochen, aber er ist noch in Verhandlungen", so Leclerc. "Eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt, aber hoffentlich bin ich nächstes Jahr in der Formel 1."

Der Ferrari-Academy-Pilot hat im Kampf um das Cockpit aber einen großen Vorteil. Sauber wird von Ferrari-Motoren angetrieben und die Scuderia kann seinen Nachwuchs für Sauber durch saftige Motorenrabatte schmackhaft machen. Denn auch wenn das Team aufgrund der Übernahme durch Investoren nicht mehr in Finanznöten ist, ist ein solcher Deal immer lukrativ.

Sauber guter Karriere-Startpunkt

Sorgen, dass er im falschen Team ist, macht sich Leclerc dabei überhaupt nicht. "Viele Topfahrer haben mit einem kleinen Team begonnen. Ich bin mit der Art wie sie arbeiten sehr zufrieden", erklärte der 20-Jährige. "Ich habe an den Freitagen viel gelernt und ich kann dankbar sein, wenn ich hier starten darf."

Von den aktuellen Fahrern im Feld starteten Kimi Räikkönen, Felipe Massa, Nico Hülkenberg, Sergio Perez und natürlich die aktuellen Piloten Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein für den Schweizer Rennstall. Räikkönen, Massa und Perez begannen ihre Karrieren sogar beim Team aus Hinwil.

Kein Leistungsdruck am Freitag

Wirklich beeindruckende Leistungen wie in der Formel 2 lieferte Leclerc in seinen zwei bisherigen Trainingssessions aber noch nicht ab. Allerdings waren Leistungen nie das Ziel bei seinen Einsätzen. "In den paar Runden in einem gebrauchten Auto werde ich wohl kaum viel zeigen können", erklärte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

"In den Einsätzen geht es nicht primär darum meine Leistung zu zeigen. Es geht darum Erfahrung zu sammeln und dem Team zu zeigen, dass ich die gesamten Prozeduren verstanden habe, denn das ist ein großer Unterschied zur Formel 2", so Leclerc weiter. Was er leisten kann, hat er in der Formel 2 durch den Titelgewinn eindeutig bewiesen.

Der Unterschied zwischen der Königsklasse und ihrer Nachwuchsserie ist auch der Hauptgrund für die zahlreichen Trainingseinsätze des Nachwuchspiloten. "In der Formel 2 mussten wir nur ins Auto steigen und fahren. In der Formel 1 gibt es so viele Prozeduren zu lernen und es fährt sich ganz anders weil es viel mehr elektronische System gibt bei dem Hybridmotor", so der Monegasse.

Am schwierigsten fällt Leclerc die Umgewöhnung an die Servolenkung. "Damit komme ich momentan noch nicht so ganz klar", gibt er zu, hat aber auch eine Erklärung dafür: "Ich fahre aktuell nur die Autos von Marcus und Pascal und die haben ihre Lenkung auf sich abgestimmt."

Nach bisher zwei Einsätzen für Sauber in Malaysia und den USA sind noch Trainingssitzungen in Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi geplant. Auf einen Renneinsatz in diesem Jahr darf der neue Formel-2-Champion aber wohl nicht mehr hoffen.