Lewis Hamilton startet beim Formel-1-Rennen in Japan von der ersten Startposition. Der Mercedes-Pilot holte sich in Suzuka mit einer Zeit von 1:27,319 Minuten überlegen seine 71. Pole Position. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel startet von Platz zwei. Vettel qualifizierte sich auf Rang drei, profitiert aber von der Strafversetzung von Valtteri Bottas, der im Mercedes direkt hinter Hamilton landete. Bottas fehlten bereits drei Zehntel auf seinen Teamkollegen, Vettel verlor fast eine halbe Sekunde auf die Pole-Zeit.

Daniel Ricciardo kam im Red Bull auf Platz vier, Max Verstappen auf Rang fünf. Beide profitieren ebenfalls von Bottas' Strafe. Nach Verstappens Sieg in Malaysia ist aber vor allem der große Rückstand von einer Sekunde ein herber Rückschlag für Red Bull.

Kimi Räikkönen wurde Sechster, wird aber ebenfalls strafversetzt. Der Finne hatte im finalen Qualifikationssegment erneut Probleme in der Degner-Kurve und musste deshalb seinen ersten Versuch abbrechen. Best of the Rest wurde Esteban Ocon im Force India. Sergio Perez, Felipe Massa und Fernando Alonso kopmplettieren die Top-10.

Hamilton fuhr auf seiner Pole-Runde schneller als Michael Schumacher 2006 im Ferrari, der den Streckenrekord bisher innehatte. Aber nicht nur deshalb ist das Ergebnis historisch für den dreimaligen Formel-1-Weltmeister: Hamilton startete zwar schon zweimal in Japan von Platz eins, allerdings nur 2007 und 2008, als der Grand Prix in Fuji stattfand. Somit ist es Hamiltons erste Pole in Suzuka. Damit radiert der Brite seinen letzten schwarzen Fleck von der Karte und holte auf allen aktuellen Strecken mindestens einmal Startplatz eins.

Formel 1 in Suzuka: Das sagen die Top-3 zum Qualifying

Lewis Hamilton: "Ich hatte hier in der Vergangenheit nie die richtige Balance. Jetzt die richtige Balance zu haben, auf der Strecke diese Leistung zu zeigen, ist unglaublich. Es ist mein erstes Mal und das muss ich genießen. Valtteri hat ebenfalls einen super Job gemacht, schade, dass er die Strafe hat - aber er wird die Gelegenheit haben, nach vorne zu kommen. Es wird hart für die Reifen, aber ich bin optimistisch, dass wir es gut hinbekommen."

Valtteri Bottas: "Es war bisher ein schwieriges Wochenende. Heute Morgen bin ich abgeflogen und die Jungs haben einen super Job gemacht, dass sie mein Auto wieder hinbekommen haben. Gegen Ende der Session bin ich immer besser geworden, ich hätte aber noch ein paar Zehntel finden können."

Sebastian Vettel: "Das Qualifying lief ganz gut. Weil ich wusste, dass ich etwas mehr riskieren muss, weshalb ich alles versucht habe. Dabei bin ich in den Esses etwas neben die Strecke gekommen. Ich wusste, dass wir wegen Valtteris Strafe trotzdem in die erste Reihe kommen, dennoch wäre ich gerne etwas schneller gewesen."

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle:Räikkönen in Degner in der Auslaufzone
Top-5:1. Hamilton - 2. Bottas - 3. Vettel - 4. Ricciardo - 5. Verstappen

Das war Q2: Mit einer überlegenen Bestzeit und neuem Streckenrekord kam Lewis Hamilton locker eine Runde weiter. Obwohl Hamilton seinen zweiten Versuch mit zwei weiteren Sektorbestzeiten gar nicht zu Ende fuhr, kam Vettel nur auf vier Zehntelsekunden an den Mercedes-Piloten heran.

Interessant: Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen qualifizierten sich als einzige Piloten auf den Soft-Reifen für Q3. Beide Piloten mussten unplanmäßig Getriebe wechseln und starten deshalb ohnehin weiter hinten. Die Top-10 müssen auf den Reifen starten, auf denen sie ihre Bestzeit in Q2 erzielten.

Kleine Unstimmigkeiten gab es zwischen Felipe Massa und Lewis Hamilton: Der Williams-Pilot fühlte sich auf seiner schnellen Runde in 130R vom dreimaligen Formel-1-Weltmeister behindert und nahm anschließend Tempo raus, so dass Hamilton in der Schikane auf Massa auflief und seine schnelle Runde nicht optimal vorberieten konnte.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:Massa fühlt sich von Hamilton behindert, revanchiert sich dafür
ausgeschieden:11. Vandoorne - 12. Hülkenberg - 13. Magnussen - 14. Palmer - 15. Sainz
Top-5:1. Hamilton - 2. Vettel - 3. Bottas - 4. Verstappen - 5. Ricciardo

Das war Q1: Zwischen dem 3. Freien Training und Beginn des Qualifyings durfte Takuma Sato im Honda RA300 aus der Saison 1967 Demorunden drehen. Dabei verlor der alte V12 offenbar Öl, das Lewis Hamilton zu Beginn der Session monierte. Allerdings gab es keine größeren Probleme deshalb.

Probleme hatte aber Valtteri Bottas: Sein erster Versuch endete fast im Reifenstapel von Degner. Im Scheitelpunkt der zweiten Degner musste er heftiges Übersteuern korrigieren und fuhr anschließend - knapp am Reifenstapel vorbei - durch das Kiesbett.

Räikkönen konnte nach seinem Getriebewechsel erst leicht verspätet ins Geschehen eingreifen, fuhr dann aber auf Anhieb auf Platz zwei hinter Hamilton. Nur Hamilton und Vettel fuhren im Q1 mit Soft-Reifen, alle anderen Piloten gingen auf Supersoft auf Zeitenjagd.

Unfall von Romain Grosjean im Japan-Qualifying

Weniger glimpflich lief es für Romain Grosjean. Der Haas-Pilot verlor in Kurve vier in den Essess sein Auto, kam am Ausgang etwas weit und drehte sich nach innen. Grosjean schoss quer über die Fahrbahn und rutschte in den Reifenstapel der folgenden Linkskurve. "Irgendetwas ist am Auto war nicht richtig", funkte Grosjean. Weil nur noch etwas mehr als eine Minute auf der Uhr stand wurde die Session gar nicht mehr neu gestartet.

Somit waren mit Grosjean auch noch Pierre Gasly, Lance Stroll, Marcus Ericsson und Pascal Wehrlein ausgeschieden, ohne sich noch verbessern zu können. "Ich war in meinem zweiten Run über eine Sekunde schneller als im ersten Versuch, schade dass es dann Rot gab", ärgerte sich Wehrlein. Stroll beklagte sich aber über Sergio Perez, der ihn auf seiner schnellsten Runde behindert haben soll. Die Rennleitung geht dem Vorwurf nach.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:Grosjean crasht, Q1 vorzeitig beendet
ausgeschieden:16. Grosjean 17. Gasly 18. Stroll 19. Ericsson 20. Wehrlein
Top-5:1. Hamilton 2. Räikkönen 3. Verstappen 4. Bottas 5. Vettel

Die Strafen: In Japan gibt es eine wahre Strafenflut. Nach seinem Unfall im 3. Freien Training musste bei Kimi Räikkönen das Getriebe gewechselt werden. Auch Landsmann Valtteri Bottas wird um fünf Plätze nach hinten versetzt, weil sein Getriebe gewechselt werden musste. Der Mercedes-Pilot ist allerdings Opfer der Technik, nicht seines Unfalls, der Wechsel war schon zuvor klar.

Auch Jolyon Palmer, Fernando Alonso und Carlos Sainz werden nach hinten versetzt. Bei allen drei Piloten wurden Power-Unit-Komponenten getauscht. Alonso muss 35 Plätze nach hinten und startet somit vom letzten Platz. Jolyon Palmer und Carlos Sainz werden jeweils um 20 Plätze nach hinten versetzt.