Die Ergebnisse von Mercedes in der Formel 1 täuschten zuletzt: Lewis Hamilton gewann in Singapur und wurde in Malaysia Zweiter. Doch beide Male profitierte der Weltmeisterschaftsführende von Fehlern der Konkurrenz. In Japan wollen Hamilton und Mercedes wieder zurück zu eigener Stärke finden.

Die Frage ist, ob Mercedes generell auf Ferrari und Red Bull verloren hat oder ob die beiden letzten Strecken die Schwächen des Silberpfeils schonungslos zu Tage brachten. "Ich denke, es hängt definitiv mit der Strecke zusammen", glaubt Hamilton. "Es gab in dieser Saison Rennen, bei denen wir schneller als die anderen waren und es gab Rennen, bei denen wir nicht das beste Auto hatten aber trotzdem gewonnen haben. Aber wir haben mehr Pole Positions als alle anderen, wir führen in beiden Meisterschaften, wir sind noch immer das beste Team."

Auch wenn die Performance nicht da war, so reichte es für Mercedes in der Regel noch, das Maximum aus den Begebenheiten herauszuholen. Daraus zehrt der dreimalige Formel-1-Weltmeister: "Das zeigt unsere wahre Stärke, die Basis dieses Teams."

Hamilton: Werden durch Probleme ein besseres Team

Hamilton sieht inzwischen auf die Vorteile von schwierigen Wochenenden: "Dadurch werden die Schwächen offensichtlicher. Die Verbesserungen bringen wir dann zu den kommenden Rennen und auch für nächstes Jahr. Es geht auch darum, wie wir die Wochenenden nächstes Jahr angehen werden - so werden wir ein noch besseres Team, als wir ohnehin schon sind."

Prognosen für Japan sind für Hamilton schwierig: "Ich glaube, dass Ferrari hier auch schnell ist, aber wir haben Rennen gesehen, bei denen wir eigentlich dachten, dass sie schneller seien und dann waren sie weit hinten. Und dann gab es Rennen, bei denen sie weit vorne waren und wir weit hinten. Ich weiß ja nicht, ob ihr irgendwelche Vorhersagen machen könnt, aber ich kann zu diesem Zeitpunkt der Saison noch immer nicht sagen, welche Rennen gut und welche schlecht sind. Wir dachten, wir wären im letzten Rennen stärker und wir waren weit weg."

"Und ich stand trotzdem auf Pole, weil ich irgendwie eine Runde raushauen konnte, von der ich nicht einmal weiß, woher sie kam", so Hamilton. Doch in der grauen Theorie hofft der Mercedes-Formel-1-Pilot doch auf Szuka: "Es ist kühler, das ist tendenziell besser für uns. Bei großer Hitze hatten wir eher Probleme. Und dazu sollten uns die Kurventypen liegen - aber wir könnten auch geschockt werden und sehen, dass sie hier noch stärker sind."

Bottas in Malaysia mit neuen Teilen, Hamilton mit alten

Ein Problem am vergangenen Wochenende in Malaysia waren die neuen Teile, die Mercedes an den F1 W08 brachte. Während Teamkollege Bottas damit ins Rennen ging, wechselte Hamilton nach den Trainings am Freitag auf die alte Spezifikation zurück - und kam damit gleich besser zurecht.

Noch ist nicht klar, ob Hamilton die neuen Teile in Suzuka fährt. "Dass es hier am Freitag regnen soll, macht die Entscheidung nicht leichter", fürchtet Hamilton. "Die Jungs wollen in eine Richtung gehen, aber ich bin etwas zögerlich und fühle mich eher zur anderen hingezogen. Aber wir werden sehen, ich habe sehr großes Vertrauen und Glauben in das Team. Sie wollen genauso sehr gewinnen wie ich und gemeinsam werden wir zu einer Übereinkunft kommen, aber es ist wichtig für uns alle, uns gegenseitig herauszufordern."

"Ich bringe mich als Fahrer immer ein: Sie haben die Zahlen, die ihnen etwas sagen, aber ich zweifle es an, auch wenn es perfekte Ergebnisse sind. Denn perfekte Zahlen fühlen sich nicht immer gleich perfekt auf der Strecke an", erklärt Hamilton.

Die Ergebnisse aus Malaysia müssten die Entscheidung eigentlich leichter machen. Hamilton wurde Zweiter, Valtteri Bottas kam 45 Sekunden hinter ihm auf Platz fünf ins Ziel. "Aber es gibt so viele andere Faktoren", wirft Hamilton ein. "Man muss die letztjährigen Ergebnisse miteinbeziehen, auch wie gut sich Valtteri damit fühlte, Reifentemperaturen und all die unterschiedlichen Dinge, die eine Rolle spielen. Auch wenn es klar scheint, ist es das nicht und letztendlich will ich das Paket haben, das am Wochenende die beste Performance liefert."

"Das brauche ich auch", stellt Hamilton klar, "um mit dem mitzuhalten, was Ferrari im letzten Rennen gebracht hat und was Red Bull mit ihren flexiblen Flügeln und herumhängenden Teilen gemacht hat. Unser Auto sollte zu dieser Strecke passen, aber Ferrari hat ein großes Upgrade gebracht. Es wird interessant, was es wirklich zu leisten im Stande ist. Wir haben aber an diesem Wochenende auch Verbesserungen und es kommen noch weitere. Hoffentlich gibt uns das eine Plattform, die stark genug ist, um zu kämpfen."