Sebastian Vettels Zukunft in der Formel 1 ist geklärt, er hat seinen Vertrag bei Ferrari bis inklusive 2020 verlängert. Ein möglicher Wechsel zu Mercedes, wie in den vergangenen Monaten immer wieder spekuliert, ist damit erst einmal vom Tisch. Trotzdem herrschte am Samstag in Spa Konfusion rund um die Silberpfeile und Vettel.

Ausgelöst durch Niki Lauda, der Gespräche mit dem vierfachen Weltmeister angedeutet hatte. "Wir haben einmal kurz mit ihm über Mercedes gesprochen", sagte der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende am Sky-Mikro. "Aber je besser der Ferrari wurde, desto geringer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass er gehen möchte. Also haben wir das vor einigen Monaten direkt wieder gestoppt."

Null Vertragsgespräche

Die Frage nach dem Qualifying in Belgien: Gab es nun Gespräche zwischen Vettel und Mercedes? Und falls ja, wie intensiv waren sie? Schließlich hatte Lauda so etwas angedeutet. Toto Wolff war jedoch mehr als bemüht zu versichern, dass das Team nie mit Vettel über einen Wechsel gesprochen habe.

"Es gab null Gespräche mit Sebastian über einen Vertrag zwischen ihm und Mercedes", sagte Wolff trotz mehrfacher Nachfrage. "Ich weiß nicht, was Niki gefragt wurde. Aber letztendlich läuft man sich im Fahrerlager über den Weg. Gespräche gab es aber keine. Null." Hier stellt sich nun die Frage, was genau ein 'Gespräch' in der sensiblen Formel 1 bedeutet, in der gern man jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird.

Vettels Mission mit Ferrari

Vettel bestätigte, dass man gesprochen habe - allerdings nicht über Vertrags-Details. Er habe stattdessen seit einer Weile mit Ferrari über einen neuen Vertrag verhandelt. "Ich wollte bleiben", sagte Vettel. "Wir haben die Mission noch nicht beendet. Ich will in Rot gewinnen."

In der Tat waren sich Lauda und Vettel am Rande eines F1-Rennens über den Weg gelaufen und hatten sich unterhalten. Dabei sei es in erster Linie aber nicht um einen möglichen Wechsel zu den Silberpfeilen gegangen, erklärte Wolff: "Die haben sich getroffen und Niki sagte: Was machst du in den nächsten drei Jahren? Und Sebastian sagte: Ich denke darüber nach. Das könnte passiert sein - Gespräche gab es aber keine."

Das Geburtstags-Nicht-Drama

Auch auf Vettels 30. Geburtstag habe Wolff nicht mit ihm über eine Mercedes-Zukunft gesprochen. Jene Party kurz vor dem Rennen in Silverstone hatte die Gerüchteküche überlaufen lassen. Hamilton soll aus Ärger über Wolffs Besuch bei Vettel sogar das Fan-Event in London geschwänzt haben, wurde geunkt. Blödsinn, wie sich schnell herausstellte.

"Keine Gespräche", wiederholte Wolff gebetsmühlenartig. "Ich sage immer die Wahrheit. Ich wechsle sogar die Anordnung der Fahrer zurück, um bei der Wahrheit zu bleiben." Gelächter unter den anwesenden Journalisten, aber Toto meinte es ernst: "Habe ich in den fünf Jahren, in denen ich hier bin, jemals nicht die Wahrheit gesagt? Ich arbeite nicht mit Lügen. Ich würde euch nichts erzählen, wenn ich das nicht möchte."

Bottas vor Verlängerung

Vettels Vertragsverlängerung bei Ferrari dürfte gleichzeitig bedeuten, dass Valtteri Bottas mindestens ein weiteres Jahr bei Mercedes bleibt. Der Deal gilt quasi als beschlossene Sache. Wolff: "So wie es jetzt aussieht, ist es eine klare Angelegenheit, mit Valtteri weiterzumachen. Es liegt nur an den Details und der Papierarbeit und zu sehen, wie sich die Zukunft gestaltet."