Und täglich grüßt das Murmeltier: Auch beim Großbritannien GP in Silverstone ist für Fernando Alonso vorzeitig Feierabend. Nach erneut multiplen Gridstrafen wegen zu vieler Wechsel von Motorenkomponenten seines Honda-Aggregats als Letzter gestartet, liegt der Spanier auf Platz 16 als ihn in Runde 33 einmal mehr das Pech ereilt. Die Benzinpumpe seines McLaren-Honda quittiert den Dienst, Alonso steuert an die Box.

Ausfall Nummer sieben in Alonsos neuntem Saisonrennen - in Monaco hatte der Routinier ja zugunsten des Indy500 ausgesetzt. Macht eine unfassbare Ausfallquote von 77,8 Prozent. "Es war ein schweres Wochenende mit all den Strafen, dann als Letzter gestartet und eine ganzen Gruppe von Autos hinterhergefahren", klagt Alonso.

Doch von wirklich tiefen Frustrationen oder Verbitterung ist bei Alonso trotz erneut sehr frühen Interview-Runden nur wenig zu spüren. Denn: Es sei ein Ausfall der besseren Art gewesen. "Wir waren heute nicht in den Punkten. Also ist der Ausfall heute etwas weniger schmerzhaft, weil wir sowieso nicht in der Lage waren, Punkte zu holen. Stoffel war Elfter, also waren wir heute wohl nicht schnell genug, denke ich", schildert Alonso, im vorherigen Saisonverlauf bereits mehrfach in den Top-10 liegend ausgefallen.

Alonso bangt: Ausfall-Folgen für Ungarn?

Mehr als das Abschneiden seines Teamkollegen kann der zweimalige Weltmeister allerdings nicht als Indiz für die eigenen Möglichkeiten in Silverstone ins Feld führen. "Schwer zu sagen. Es war nicht klar, wie die Pace war. Wir sind die ganze Zeit einer Gruppe gefolgt, also kann ich es nicht sagen. Ich hätte vielleicht 13. oder 14. werden können", rät Alonso.

Ob mit einem anderen Motor, sprich einem Mercedes oder Ferrari, mehr drin gewesen sein? "Wer weiß. Es ist schwer, sich verschiedene Kombinationen von Auto und Motor vorzustellen. Aber ich denke, dass wir recht klar identifiziert haben, was uns fehlt. Wenn wir das verbessern können, können wir konkurrenzfähig sein. Aber das ist nichts, was in naher Zukunft passiert. Also müssen wir zurück zur Realität", sagt Alonso. "Und die Realität ist, dass in 14 Tagen Ungarn ist - ein guter Kurs, eine gute Gelegenheit für uns. Hoffentlich können wir dort besser abschneiden."

Viel mehr als der Ausfall selbst belasten Alonso deshalb die möglichen Folgen. "Es ist eine harte Zeit. Leider hatten wir heute wieder ein Problem - die Benzinpumpe. Ich hoffe, dass das nicht den Motor beschädigt hat und wir ihn weiter verwenden können", sagt Alonso mit Blick auf das bevorstehende Rennen vor den Toren Budapests.

Vandoorne trotz verpassten Punkten ermutigt

Dem Ungarn GP sehnsüchtig entgegen blickt auch Stoffel Vandoorne. "Ungarn ist eine der Strecken, auf der es am wenigsten auf Power ankommt. Da sollte unser Auto mit dem High-Downforce-Paket sehr gut performen", meint der Belgier nach P11 in Silverstone. Damit hat Vandoorne zwar erneut seine ersten WM-Punkte 2017 knapp verpasst, zieht aber dennoch ein sehr positives Fazit.

"Es ist sehr schade, die Punkte gerade so eben verpasst zu haben. Aber es gab dieses Wochenende viele positive Dinge", meint Vandoorne. "Ja, das Rennen lief nicht perfekt, aber die Pace war ermutigend - auf einem Kurs wie diesem so nah dran an Williams und den beiden Force India zu sein." Tatsächlich liegt der McLaren-Pilot damit richtig, beendete er das Rennen mit nicht einmal zehn Sekunden Rückstand auf den achtplatzierten Esteban Ocon. Für Vandoorne ein gutes Anzeichen: "Leider keine Punkte. Ich denke aber, da wird unsere Zeit noch kommen!"