Gerade erst in China mit zwei Strafen bedacht, sah sich Nico Hülkenberg in Bahrain schon wieder mit einer möglichen Sanktion durch die Stewards konfrontiert. Was war passiert? Im zweiten Freien Training kamen sich der Renault-Pilot und Lewis Hamiltons ins Gehege. Hülkenberg wollte den Briten, der auf einer schnellen Runde war, in Kurve neun vorbeilassen, dabei kam es jedoch fast zu einer Kollision.

"Es war schlechtes Timing. Es geht dort ein bisschen bergauf, und mein Ingenieur wies mich daraufhin, aber er [Hamilton] war weit weg, doch ich habe den Speed-Unterschied unterschätzt, was zum falschen Timing an der falschen Stelle geführt hat", erklärte Hülkenberg. Um ein Haar kreuzten sich die Linien der beiden Piloten, was den wild gestikulierenden Hamilton sichtlich erboste.

Nach dem Training mussten beide Piloten sowie Vertreter von Renault und Mercedes bei den Stewards vorsprechen, um den Vorfall zu erörtern. Letztlich kamen die Regelhüter zu dem Schluss, dass keine Strafe vonnöten sei. Positiv für Hülkenberg, der mittlerweile bei sechs Strafpunkten steht - bei zwölf Punkten muss man für ein Rennen pausieren.

Renault sucht die Renn-Pace

Somit konnte sich Hülkenberg ganz der Analyse des Trainings-Freitags widmen, der mit Platz sechs überaus erfolgreich verlief. Doch wie schon in China dürfte der Renault-Bolide über eine Runde deutlich schneller als mit vollen Tanks sein. "Ich bin mit den Longruns nicht komplett zufrieden. Es ist gut, dass wir die Pace haben, aber wir müssen sie auch konstant zeigen", sieht Hülkenberg im Renntrimm nach wie vor Luft nach oben.

"Bahrain sagt immer brutal die Wahrheit, wie schnell dein Auto ist, und bringt die Schwächen ans Licht", betonte der Deutsche gegenüber Motorsport-Magazin.com. Zuletzt in China mangelte es im Rennen an Balance und Grip, was sich negativ auf die Rundenzeiten auswirkte, das soll nun am Ostersonntag in der Wüste nun besser werden.

Besser war Hülkenberg auch wieder einmal als sein Teamkollege Jolyon Palmer - und das deutlich. Eine Sekunde fehlte dem Briten auf Hülkenberg, was die Hierarchie im Team klar unterstreicht. "Unsere Autos waren sehr unterschiedlich, ich habe ein paar andere Dinge probiert", gab sich Hülkenberg betont diplomatisch. "Er hatte auch Probleme, aber ich weiß nicht genau, was los war."