Ist Ferrari jetzt WM-Anwärter? (02:10 Min.)

Ja, es ist noch zu früh, aber wir wünschen es uns doch so sehr. Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton, episches Duell um die Weltmeisterschaft 2017 in der Formel 1. Ferrari gegen Mercedes, Rot gegen Silber, Erinnerungen an alte Zeiten. Weg mit der Mercedes-Dominanz, endlich wieder ein echtes Duell Team gegen Team, Mann gegen Mann.

Rosberg gegen Hamilton, das war schon gut in den letzten Jahren. Aber Seb gegen Lewis, das wäre eine ganz neue Dimension. An dieser Stelle übrigens kein Seitenhieb gegen Rosberg - nicht wie Hamilton - der gehörte locker zu den Besten. Das Nachtreten hätte nicht sein müssen, Mercedes.

Besondere Note

Nun ist es aber so, dass ein Ferrari jedem WM-Duell eine besondere Note verleiht. Das bringt Leidenschaft, Hingabe, Frustration - kurzum: Emotion - in den oft viel zu mechanischen Sport. Fand sogar Niki Lauda von der Konkurrenz, und freute sich ein bisschen über Ferraris Australien-Sieg. Wenn er sich da mal nicht zu früh gefreut hat...

Sollte Vettels Triumph kein One-Hit-Wonder gewesen sein - daran darf man noch zweifeln - blüht uns das beste Duell seit Vettel/Alonso in der großartigen Saison 2012. Die Rivalität, die ihren Höhepunkt erst beim Saisonfinale fand, brachte der Formel 1 damals einen enormen Schub. Könnte auch der neuen F1 mit den tollen neuen Autos nicht schaden.

Verständlicher Sport

Könnte vor allem Vettel nicht schaden. Dass der Mann vor nicht allzu langer Zeit vier Weltmeisterschaften gewonnen hat, geriet dank Mercedes schon fast in Vergangenheit. Stattdessen Hamilton und Rosberg, danach die Sintflut. Jetzt könnten sieben WM-Titel aufeinanderprallen, also die Besten auf dem Papier. Das versteht auch der allgemeine Sport-Fan.

Ein Ferrari auf Augenhöhe wäre das Beste, was der Formel 1 passieren kann. Da muss nicht mal groß überholt werden, nur intensiv muss es sein. 2017 könnte für die F1 die beste Chance sein, wieder großen Sport auch für die breite Öffentlichkeit zu bieten.