Die Fahrer
Die spannendste Frage am Fahrermarkt ist zu Beginn des neuen Jahres noch nicht geklärt: Wer wird Nico Rosbergs Nachfolger bei Mercedes? Die Entscheidung über das freie Cockpit des amtierenden Weltmeisters wird voraussichtlich in diesem Monat fallen. Als Favoriten für die Rosberg-Nachfolge gelten Pascal Wehrlein und Valtteri Bottas.
Abgesehen davon, wurden am Fahrermarkt schon einige Entscheidungen gefällt: So verabschiedeten sich Ende der letzten Saison Felipe Massa und Jenson Button in den Ruhestand. Die freien Plätze bei Williams beziehungsweise McLaren wurden daraufhin mit den Youngsters Lance Stroll (Williams) und Stoffel Vandoorne (McLaren) besetzt. Massa könnte allerdings ein Comeback feiern, falls Bottas zu Mercedes wechselt.
Zudem verließ Nico Hülkenberg seinen langjährigen Rennstall Force India und hofft für 2017 bei Renault, neben Jolyon Palmer, das große Los gezogen zu haben. Während sein freies Cockpit bei den Indern der Aufstieg für Manor-Piloten Esteban Ocon bedeutete, wechselt Kevin Magnussen von Renault in Richtung Haas und ersetzt ab 2017 Esteban Gutierrez, der die Formel 1 damit wohl verlassen muss.
Neben der zu klärenden Nachfolge von Nico Rosberg gibt es noch ein freies Cockpit bei Sauber, und Manor hat sogar noch gar keinen Fahrer unter Vertrag genommen. Entscheidet sich Mercedes gegen Wehrlein, wird der Deutsche wohl bei einem der beiden Nachzügler-Teams landen.
Das Fahrerfeld für die Formel-1-Saison 2017
Team | Fahrer 1 | Fahrer 2 |
Mercedes | Lewis Hamilton | |
Ferrari | Sebastian Vettel | Kimi Räikkönen |
Williams | Valtteri Bottas | Lance Stroll |
Red Bull | Daniel Ricciardo | Max Verstappen |
Force India | Sergio Perez | Esteban Ocon |
Renault | Nico Hülkenberg | Jolyon Palmer |
Toro Rosso | Carlos Sainz | Daniil Kvyat |
Sauber | Marcus Ericsson | |
McLaren | Fernando Alonso | Stoffel Vandoorne |
Manor | ||
Haas | Romain Grosjean | Kevin Magnussen |
Die Teams
Im Gegensatz zum letzten Jahr, als Haas in die Formel 1 einstieg und Renault ein Comeback als Werksteam feierte, gibt es zwar kein neues Team, dennoch tut sich bei den Rennställen personell so einiges.
Bei Renault kommt es nach dem durchwachsenen Debüt-Jahr zu einigen Umstrukturierungen, die einerseits die Fabrik in Enstone betreffen, andererseits aber auch den Mitarbeiterstab. So kehrt Chef-Renningenieur Ciaron Pilbeam nach einem Intermezzo bei McLaren zurück, zudem wechselt Rob White von Viry, dem Motorenstandort der Franzosen, zur Chassis-Mannschaft nach Enstone und wird künftig als Operations Director fungieren.
Bei Williams gibt es einen prominenten Abgang zu vermelden, Technikchef Pat Symonds verlässt das Traditionsteam nach drei Jahren wieder. Die Nachfolge des Briten ist noch ungeklärt, als großer Favorit gilt jedoch Paddy Lowe, der bis zuletzt die technischen Geschicke bei Mercedes leitete. Einen neuen Technischen Direktor gibt es auch bei Sauber, die Schweizer sicherten sich die Dienste von Ex-Audi-Mann Jörg Zander.
In puncto Motoren gibt es 2017 zwei Veränderungen. Nach einer Saison mit Vorjahres-Motoren von Ferrari kehrt Toro Rosso zu Renault zurück, während Sauber zwar weiterhin auf Power Units aus Maranello setzt, allerdings nicht mehr auf die aktuelle Spezifikation, sondern auf jene von 2016.
Der Rennkalender
Die kommende Formel-1-Saison 2017 umfasst 20 Rennen. Der Saisonstart erfolgt am 26. März in Australien, das Finale geht am 26. November in Abu Dhabi über die Bühne. Gestrichen wurde hingegen der Deutschland GP, weil sich Hockenheim und Bernie Ecclestone nicht auf einen Vertrag einigen konnten.
Verglichen zum Vorjahr wurden auch die Rennen in Bahrain und China getauscht. Zudem fällt der Große Preis von Europa in Baku in dieser Saison nicht auf dasselbe Wochenende wie die 24 Stunden von Le Mans.
Der aufgrund geforderter Modernisierungsmaßnahmen an der Strecke im Zweifel stehende Kanada GP, der in dieser Saison sein 50-jähriges Jubiläum feiert, wird zudem definitiv stattfinden. Genauso wie der Große Preis von Italien in Monza. Bernie Ecclestone, FIA-Präsident Jean Todt sowie die Organisatoren des Grand Prix' konnten sich auf eine Fortführung der Zusammenarbeit einigen.
Los geht das Formel-1-Jahr wie üblich mit den Testfahrten vor Saisonbeginn in Barcelona. Der Auftakt dafür findet von 27. Februar bis 2. März statt, ehe von 7. bis 10. März erneut vier Testtage auf dem Programm stehen.
Der Formel-1-Kalender 2017
Datum | Grand Prix | Ort |
26. März | Australien GP | Melbourne |
09. April | China GP | Shanghai |
16. April | Bahrain GP | Sakhir |
30. April | Russland GP | Sochi |
14. Mai | Spanien GP | Barcelona |
28. Mai | Monaco GP | Monte Carlo |
11. Juni | Kanada GP | Montreal |
25. Juni | Europa GP | Baku |
09. Juli | Österreich GP | Spielberg |
16. Juli | Großbritannien GP | Silverstone |
30. Juli | Ungarn GP | Budapest |
27. August | Belgien GP | Spa-Francorchamps |
03. September | Italien GP | Monza |
17. September | Singapur GP | Marina Bay |
01. Oktober | Malaysia GP | Sepang |
08. Oktober | Japan GP | Suzuka |
22. Oktober | USA GP | Austin |
29. Oktober | Mexiko GP | Mexico City |
12. November | Brasilien GP | Sao Paulo |
26. November | Abu Dhabi GP | Yas Marina |
Die Regeln
Das Technische Reglement
Nach drei Jahren des aktuellen Technischen Reglements treten zur Saison 2017 neue Regeln in Kraft, die das Ziel verfolgen, die Formel 1 schneller, spektakulärer und lauter zu machen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass die Rundenzeiten auf den meisten Strecken um vier bis fünf Sekunden sinken sollen.
Das Aussehen der Autos wird sich in der nächsten Saison grundlegend verändern. Die Spurweite der Boliden wird von 1,8 auf 2 Meter angehoben, der Unterboden von 1,4 auf 1,6 Meter verbreitert. Auch die Flügel werden einer Rundumerneuerung unterzogen: Die Breite des Frontflügels steigt von 1.650 auf 1.800 Millimeter, jene des Heckflügels von 750 auf 950 Millimeter. Gleichzeitig werden die Heckflügel 150 Millimeter niedriger.
Neben dem durch die aerodynamischen Veränderungen höheren Grip, werden 2017 die Reifen den größten Geschwindigkeitsunterschied ausmachen. Weiterhin von Pirelli in fünf Mischungen geliefert und mit einem Durchmesser von 13 Zoll versehen, werden die Pneus an der Vorderachse um 60 Millimeter breiter, an der Hinterachse sogar um 80. Damit sollen die Boliden wieder an 70er- und 80er-Jahre mit ihren spektakulären Gummiwalzen erinnern.
Auch beim Gewicht gibt es Änderungen. Künftig müssen die Autos mindestens 722 Kilogramm plus das Reifengewicht wiegen, zuletzt waren es insgesamt nur 702 Kilogramm. Und die maximal erlaubte Spritmenge wird von 100 auf 105 Kilogramm angehoben, um dem höheren Gewicht und Luftwiderstand durch die neuen Aerodynamik-Regeln Rechnung zu tragen.
Verhältnismäßig wenige Änderungen gibt es bei den Motoren. Die 2014 eingeführten 1,6-Liter-V6-Power-Units bleiben unangetastet, dafür wird aber die Entwicklungsbeschränkung aufgehoben. Das Token-System wird gestrichen, die Hersteller dürfen ihre Motoren somit nach Belieben weiterentwickeln.
Freuen dürfen sich die Kunden-Teams: Die Motoren werden um eine Million Euro billiger, außerdem sind die Hersteller künftig verpflichtet, alle Teams auszurüsten, damit sich ein Szenario wie 2015, als Red Bull mangels Motoren mit dem Rückzug aus der Formel 1 drohte, nicht wiederholt.
Die technischen Regeländerungen in der Übersicht
2016 | 2017 | |
Reifen | 245mm (vorne) 325mm (hinten) | 305mm (vorne) 405mm (hinten) |
Radaufhängung | 1800mm | 2000mm |
Frontflügel | 1650mm | 1800mm |
Heckflügel | 750mm Breite/ 950mm Höhe | 950mm Breite/ 800mm Höhe |
Diffusor | 125mm Höhe/ 1000mm Breite (beginnt an der Hinterachse) | 175mm Höhe/ 1050 mm Breite (beginnt 175mm vor der Hinterachse) |
Bodywork | 1400mm Maximalbreite 1300mm Minimalbreite | 1600 mm Maximalbreite 1400mm Minimalbreite |
Gewicht | 702kg | 722kg + ca. 5kg Reifen |
Das Sportliche Reglement
Für viele Fans sind Starts im Regen das Salz in der Suppe, zuletzt gab es diese jedoch so gut wie gar nicht mehr, da so lange hinter dem Safety Car gefahren wurde, bis die Strecke einigermaßen trocken war. Das wird es 2017 nicht mehr geben, denn sobald Bernd Mayländer die Strecke mit seinem Safety Car wieder verlassen hat, wird stehend gestartet.
Tauscht ein Team an einem Auto während eines Rennwochenendes dasselbe Teil der Antriebseinheit mehrfach, darf nur noch das letzte eingeführte Teil straffrei eingesetzt werden. Situationen wie im Vorjahr bei Lewis Hamilton in Belgien, als Mercedes gleich mehrere Motoren einführte, um künftige Motorenstrafen zu vermeiden, wird es also nicht mehr geben.
Aufgrund der neuen Reifen werden die Teams zunächst etwas beschränkt in ihren Strategien. Da die Entwicklungsphase der neuen Pirellis äußerst kurz ausfällt, gibt der Lieferant die Reifenwahl für die ersten fünf Rennen der Saison verpflichtend vor. Die Teams erhalten pro Fahrer zwei Sätze der härtesten Mischung, vier mittlere Sets sowie sieben Reifensätze der weichsten Mischung für das jeweilige Rennwochenende.
Und zu guter Letzt wird die Formel 1 wieder ein bisschen bunter. Zwar dürfen die Piloten auch weiterhin während der gesamten Saison nur ein Helm-Design verwenden, können es aber bei einem Rennen ihrer Wahl ändern. Außerdem dürfen die Fahrer ihr Helm-Design ändern, wenn sie das Team wechseln sollten.
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