Es ist ein stetes Hin und Her zwischen Force India und Williams im Kampf um den vierten Platz bei den Konstrukteuren. In den USA konnte Williams wieder zwei Zähler aufholen und den Abstand auf acht Punkte verkürzen, profitierte dabei aber auch vom frühen Aus von Nico Hülkenberg, der schon in Austin der bessere Force-India-Pilot war.

In Mexiko ging jetzt der Kampf der beiden Kontrahenten in die nächste Runde. Während Force India von den Plätzen fünf und zwölf ins Rennen ging, startete Williams von den Positionen acht und neun. Im Rennverlauf schob sich dann der Vierertrupp näher zusammen. Felipe Massa und Valtteri Bottas hielten ihre Positionen, während Perez aufholen konnte, im direkten Duell mit Massa jedoch scheiterte. Nico Hülkenberg verlor erneut Positionen, aber nur an die beiden sehr schnellen Ferrari-Piloten, sodass Force India mit sieben zu sechs Punkten den Vorsprung auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez zumindest um ein Pünktchen ausbauen konnte.

Damit steht es nach 19 von 21 Rennen im Kampf um die Platz vier der Teamwertung 145 zu 136, mit dem Vorteil für Force India. Seit der Einführung der Turbo-Motoren wäre es das erste Mal, dass Force India den doch beträchtlich größeren Konkurrenten von Williams bezwingen kann. Doch noch ist der Zweikampf nicht entschieden, auch wenn Force India auf einem guten Weg zu sein scheint.

Räikkönen-Zweikampf fast schiefgegangen

Einen kleinen Schreckmoment gab es dann im Rennen doch noch. Nach seinem zweiten Boxenstopp kam Kimi Räikkönen mit deutlich frischeren Reifen und machte viel Druck auf Nico Hülkenberg. Im Zweikampf kam es dann zu einer leichten Berührung endete, die Hülkenberg in einen Dreher schickte. "Er hätte mir mehr Platz lassen müssen. Es hätte ja auch mit großen Schäden enden können", ärgert sich der Force-India-Pilot.

Allerdings kann der Deutsche die harte Aktion des Finnen zum Teil verstehen: "Ich glaube er war frustriert. Aber in dem Moment, als er in mich hineinlenkte, dachte ich nur: 'Was erwartest du, wo ich hinfahre?'." Ein besonderes Risiko sei er bei der Aktion aber nicht eingegangen. "Ich wusste zwar, dass Bottas 15 Sekunden hinter mir ist, aber ich habe nur getan, was ich für das Richtige hielt", fügte Hülkenberg hinzu.

Massa gegen Perez

Perez und Massa kämpften fast das gesamte Rennen um Platz neun, Foto: Sutton
Perez und Massa kämpften fast das gesamte Rennen um Platz neun, Foto: Sutton

Während Nico Hülkenberg der direkten Konkurrenz davonfuhr, kämpfte Sergio Perez direkt gegen einen der beiden Williams-Fahrer. Felipe Massa setzte sich gegen den Mexikaner beim Heimspiel zur Wehr. "Ich habe das ganze Rennen mit Perez gekämpft und es war sehr schwierig, vorne zu bleiben", erklärte Massa. Dennoch gelang dem Brasilianer die erfolgreiche Verteidigung seiner neunten Position. Dadurch verhinderte er, dass Force India zwei zusätzliche Punkte für den Positionskampf bekommt.

"Es ist frustrierend, dass wir hinter dem Williams fest hingen", gestand Sergio Perez. Dass Force India die Pace hatte, um Williams in Mexiko zu schlagen, das zeigte Nico Hülkenberg. Sergio Perez war zwar auch schnell, doch er fand einfach keinen Weg vorbei: "Wir konnten einfach nicht überholen." Bei seinem Heimrennen hatte er sich mit Sicherheit mehr erhofft.

Auch der stellvertretende Force-India-Teamchef Robert Fernley ist sehr zufrieden: "Bei nur noch zwei Rennen konnten wir unseren Vorsprung in der Konstrukteurswertung auf Williams noch einmal ausbauen. Zusätzlich sind wir von unserer Pace in der Qualifikation und dem Rennen ermutigt."

Natürlich sind noch bis zu 86 Punkte möglich, doch realistisch betrachtet, fallen in jedem Rennen die Top-Sechs-Positionen weg. Das senkt die mögliche Punktezahl auf nur noch zehn Zähler, sodass sich Force India mit noch zwei weiteren zusätzlichen Punkten Vorsprung aus Brasilien beinahe einen Nuller beim Saisonfinale erlauben kann.