"Lass mich doch vorbei, verdammt noch einmal. Er ist ein *******, das ist er!" - Der Endspurt des Mexiko Grand Prix wurde zwischen Sebastian Vettel und Max Verstappen noch hitzig. Grund für die Verbalattacke des Deutschen gegen den Niederländer war ein heftigen Verbremser und das darauffolgende Duell.

Der Ferrari-Pilot hatte in den Schlussrunden mehrmals versucht den Red-Bull-Fahrer zu überholen, doch Verstappen hielt mit der Brechstange dagegen und kürzte nach seinem Verbremser die erste Kurve ab. Vettel schimpfte daraufhin am Boxenfunk, Verstappen solle ihn vorbeilassen - doch dieser verteidigte seinen dritten Platz vehement.

"Bin ich der Einzige, der sieht, was hier abgeht? Er drängt mich in Ricciardo", beschwerte sich Vettel weiter, während von hinten Daniel Ricciardo mit besseren Reifen auch aufschließen konnte. Ein extrem turbulentes Dreier-Duell, welches auch nach der Ziellinie noch nicht beendet war.

Verstappen behielt nämlich die Oberhand und schloss das Rennen als Dritter, vor Vettel und Ricciardo, ab. Dies brachte Vettel noch mehr in Rage. Im Ziel angekommen, wurde der Ferrari-Pilot von seinem Renningenieur Riccardo Adami informiert, dass der Vorfall von Verstappen untersucht werde, doch der Deutsche war nicht zu beruhigen, ganz im Gegenteil: "Wisst ihr was? Ich habe eine Nachricht an Charlie [Whiting]: **** dich! Ehrlich, **** dich!"

Nach dem Rennen entschuldigte sich Vettel für seinen Wutausbruch und die Beleidung von Rennleiter Charlie Whiting. Auch Teamchef Maurizio Arrivabene knöpfte sich seinen Piloten vor. "Ich muss nicht in der Öffentlichkeit sagen, was ich mit den Fahrern bespreche", ließ er aber keine Details ans Tageslicht. "Er hat sich entschuldigt und ich bin mir sicher, dass das nicht noch einmal vorkommen wird."

Als Verstappen schließlich im Podestraum angekommen war und sich für die Pokalübergabe bereit machte, wurde schließlich doch noch eine Strafe verhängt - fünf Sekunden bekam der Niederländer aufgebrummt. Damit fiel Verstappen vorerst auf den fünften Platz zurück, während Vettel die Feier am Podium genießen konnte.

Verstappen: Vettel sollte zurück zur Schule gehen!

Doch das verbale Duell zwischen Vettel und Verstappen war damit noch nicht beendet, ganz im Gegenteil, es ging erst so richtig los. "Lächerlich", reagierte der Niederländer nach dem Rennen mit Fassungslosigkeit auf seine Bestrafung. "Ich kam von der Strecke ab und hatte keinen Vorteil, der Abstand zu Vettel war genauso groß wie zuvor", verteidigte er sich.

Verstappen ist entsetzt von Vettels Reaktion, Foto: Sutton
Verstappen ist entsetzt von Vettels Reaktion, Foto: Sutton

Auch zu Vettels Schimpftriaden wollte der Niederländer nicht schweigen: "Er fängt an rumzuschreien, ich weiß garnicht, nicht wie viele Schimpfwörter er benutzt hat", zeigte sich der Red-Bull-Pilot entsetzt. "Vielleicht sollte er wieder zurück zur Schule gehen und seine Sprachkompetenzen überarbeiten." Das sitzt. Eine Aussprache mit dem Deutschen hat Verstappen fix eingeplant. "Ja, ich werde mit ihm sprechen, denn es ist einfach lächerlich wie er sich da verhalten hat!"

"So ein Super-Finish mit so einer idiotischen Entscheidung zu entwerten", erhielt der 19-Jährge dann auch noch verbalen Beistand von Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko, der sich auch nicht zurückhielt Vettel zu kritisieren. Seine beleidigenden Funksprüche in Richtung von Charlie Whiting bezeichnete er als "eines vierfachen Weltmeisters nicht würdig."

Vettel: Alles richtig gemacht

Doch Vettel versteht die Kritik nicht. "Verstappen hat einen Fehler gemacht im Rennen und mir die Position dann aber nicht zurückgegeben", ist für den Ferrari-Piloten der Sachverhalt klar. Über den Seitenhieb des 19-jährigen Niederländers kann der Deutsche auch nur schmunzeln: "Ich denke, ich bin länger in die Schule gegangen als er", konterte er. "Und ich denke, wir haben heute alles richtig gemacht."

Ganz so richtig empfand das der zuvor noch von ihm beschimpfte Charlie Whiting dann jedoch nicht. Der Formel-1-Renndirektor bestrafte schließlich nämlich auch noch Vettel für sein hartes Duell gegen Daniel Ricciardo mit einer 10-Sekunden-Strafe und beförderte den Ferrari-Pilot damit auf Platz fünf. "Das ist eine nach unserer Meinung zu harte und auch irgendwie unfaire Strafe", reagierte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene zu später Stunde noch auf das Urteil. "Wir hatten das Podium verdient gehabt." Ricciardo erbt somit Platz drei von Vettel, während Verstappen auf Platz vier vorrückt.