Die Erwartungen an die beiden Force India-Piloten waren nach der starken Performance bei den Freitags-Trainings in Spa-Francorchamps hoch. Nico Hülkenberg fuhr im zweiten Freien Training die drittschnellste Zeit, Sergio Perez wurde Fünfter. Mit den Startplätzen sechs und sieben ist den beiden nicht ganz der Coup gelungen. Doch ein Minimalziel ist zumindest erreicht: Hülkenberg und Perez konnten im Qualifying hinter sich lassen.

Bis zum letzten und entscheidenden Qualifyingabschnitt lief bei Force India noch alles nach Maß. In Q1 belegten Hülkenberg und Perez die Plätze fünf und sechs, in Q2 steigerten sich die beiden gar auf den dritten und vierten Platz. Doch in Q3 war dann Ende der Fahnenstange. "Bei mir war in Q3 leider an einem Zylinder in der Power Unit ein Sensor hops gegangen", erklärte Nico Hülkenberg gegenüber Motorsport-Magazin.com, warum es nur zu Startplatz sieben gereicht hat. "Der Zylinder hat daher nicht mehr voll gefeuert. Dadurch habe ich ein bisschen Zeit verloren und hatte auch nicht mehr vollen Dampf auf den Geraden." Gerade auf einer Power-Strecke wie dem Circuit de Spa-Francorchamps ein erheblicher Nachteil. "Ich habe aber alles rausgeholt, was möglich war und kam noch relativ nahe an den Red Bull heran", ergänzte der Force India-Pilot.

Nachteil: Start auf Softs

Es ähnlich wie Ferrari oder Mercedes zu versuchen, mit einem Satz Soft-Reifen die schnellste Runde in Q2 aufzustellen, war bei Force India im Raum gestanden. "Wir haben uns aber dagegen entschieden. Aber es wäre natürlich besser, auf den Softs zu starten. Dafür haben wir aber einfach nicht den Speed. Den Luxus können sich die Topteams vorne leisten", so Hülkenberg. Einen langen ersten Stint kann man daher nicht erwarten. "Gestern sind wir die Supersofts auch im Longrun gefahren und wir sind etwa sieben, acht Runden weit gekommen", sagte der Force India-Pilot.

Perez spekuliert mit verschiedenen Strategien, Foto: Sutton
Perez spekuliert mit verschiedenen Strategien, Foto: Sutton

Hülkenbergs Teamkollege Perez sieht sich mit seinem Start-Reifen ebenfalls im klaren Nachteil. "Einige der Autos vor mir gehen das Rennen mit der weichen Mischung an. Das sollte für sie ein großer Vorteil sein", so der Mexikaner. "Aber wir sind in guter Form, um immer noch ein gutes Resultat einfahren zu können." Anders als beim deutschen Force India-Piloten hatte Perez in seinem schnellsten Umlauf einen kleinen Schnitzer: "Ich habe am Ende meiner Runde einen kleinen Fehler gemacht. Sonst wäre ich etwa ein Zehntel schneller gewesen." Ein Zehntel hätte dem Mexikaner aber auch nicht viel gebracht, denn damit wäre auch nicht an Red Bull-Mann Daniel Ricciardo vorbeigekommen.

Für das Rennen erwartet sich Perez eine Vielzahl verschiedener Strategien. "Ich hoffe, dass wir dadurch nach vorne kommen, die Zweikämpfe genießen und einige Punkte nach Hause bringen können", so Perez. "Das heiße Wetter macht es für jeden schwierig. Man erreicht irgendwann einen Punkt, ab dem es mit den Reifen einfach nicht mehr weitergeht. Daher wird die Strategie und die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit sehr wichtig sein."