Der Großbritannien GP hatte für Nico Rosberg ohnehin schon ein böses Nachspiel: Dem Mercedes-Piloten wurde wegen eines Vergehens gegen die seit dieser Saison gültigen Funkrestriktionen zehn Sekunden auf die Rennzeit addiert, was Rosberg Platz zwei kostete. Doch das Nach-Nachspiel könnte den WM-Führenden noch härter treffen.

Noch immer ist unklar, ob das Getriebe, das gegen Rennende für den großen Aufreger sorgte, gerettet werden kann. Ein Getriebe muss sechs aufeinanderfolgende Rennwochenenden halten, sonst wird der Pilot fünf Plätze in der Startaufstellung zurückversetzt. Rosbergs Silverstone-Getriebe hatte erst ein Rennwochenende absolviert, nachdem der Vorgänger beim Abflug im 3. Freien Training zum Österreich GP beschädigt worden war. Das aktuelle Getriebe müsste also eigentlich bis zum Europa-Abschluss in Italien halten.

Derzeit ist das Silverstone-Getriebe bei Mercedes in Brackley zur Inspektion. Allerdings sind den Ingenieure die Hände gebunden. Die Getriebe sind ab dem ersten Einsatz versiegelt. Die Siegel dürfen nur in Anwesenheit eines FIA-Aufpassers gebrochen werden.

Gewissheit erst in Budapest

Somit kann das Getriebe bis zum Ungarn GP lediglich visuell geprüft werden. Allerdings beschränkt sich die visuelle Prüfung nicht nur darauf, mit dem bloßen Auge auf das Teil zu schauen. Die Verfahren zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung haben sich in den letzten Jahren extrem verbessert. So könnten Teile beispielsweise geröntgt werden.

Gewissheit hat Nico Rosberg allerdings erst in Ungarn. Möglich auch, dass das Getriebe schon am Freitag zum Einsatz kommt. Normalerweise werden die Renngetriebe erst am Samstag eingebaut. Für Rosberg wäre es nach Spielberg die zweite Getriebe-Strafe innerhalb von drei Rennwochenenden.