Die Tankaffäre rund um British American Racing sorgte im Paddock von Barcelona für gemischte Reaktionen. Eine klare Stellung bezog dabei Weltmeister Michael Schumacher: Er wollte sich nicht dazu äußern.

Ganz anders jene Piloten, die wie Alex Wurz, Jacques Villeneuve, Jarno Trulli, Mark Webber, Nick Heidfeld oder Tonio Liuzzi durch die Disqualifikation Positionen gutmachten und WM-Zähler holten.

"Es wäre schöner gewesen diesen Punkt auf der Strecke zu holen, aber ich bin dennoch zufrieden gleich beim ersten Rennen in den Punkten gelandet zu sein", so der Imola-Lokalmatador Liuzzi. Der zuletzt gescholtene Villeneuve freute sich derweil darüber "noch nie zwei Punkte zu einfach" verdient zu haben. Alex Wurz fragte hingegen Rückkehrer Juan Pablo Montoya per SMS ob er nun "den Pokal abholen" dürfe.

Mike Gascoyne sieht das Urteil unterdessen skeptisch: "Wenn dies die Wahrheit ist, dann ist das Urteil zu nachsichtig", so der Toyota-Technikchef. "Wenn sie Zweifel hatten, warum haben sie dann keine Klarstellung verlangt?"

Rory Byrne empfindet die Rennsperre hingegen als "etwas zu hart", wobei der Chefdesigner der Scuderia die Disqualifikation von Imola als "korrekt" erachtet. "Wenn ein Betrug vorlag, dann ist die Strafe, selbst da sie sehr hart ist, korrekt", stimmt Gian Carlo Minardi zu. Trotzdem betont er: "Es ist eine Schande für den Sport."

Renault-Boss Flavio Briatore geht sogar noch einen Schritt weiter und zweifelt die B·A·R-Erfolge des vergangenen Jahres an, welche die Mannen aus Brackley vor Renault zum Vizekonstrukteursweltmeister machten.

"Nun verstehen wir sicherlich besser, warum B·A·R uns im letzten Jahr in der Konstrukteurs-WM überholt hat", erklärte Briatore der Gazzetta dello Sport. "Den zweiten Platz zu verlieren war sehr schmerzvoll und nun sogar noch mehr." Und auch Ex-Renault-Pilot Jarno Trulli stellt sich die Frage: "Unter welchen Bedingungen sind sie im letzten Jahr gefahren?"