Während Jenson Button und Takuma Sato den ersten Teil ihrer Strafe absaßen und Juan Pablo Montoya nach seinem Tennisunfall sein Comeback feierte, musste auch Mark Webber zuschauen, der noch auf neue Teile aus München wartet.

Der Rundengeiz. Die Kollegen die auf der Strecke antreten durften, machten von dieser Möglichkeit durchschnittlich Gebrauch, wobei natürlich die vier Freitagstester für die meiste Fahraction sorgten. Aber auch Nick Heidfeld, dessen Motor zu einem nächtlichen Wechsel verdammt ist, spulte in Session zwei eine Runde nach der anderen ab.

Die Zwischenfälle. Der letzte Ausfall des ersten Trainings, nämlich der Niederländer Christijan Albers, sollte der erste Ausfall der zweiten Session werden. Diesmal landete der Minardi-Mann allerdings nicht im Kiesbett, sondern rollte sein PS05 auf der Strecke aus. Ein ähnlich ungünstiges Schicksal ereilte auch Christian Klien, dessen Red Bull in Kurve neun des Circuit de Catalunya den Arbeitstag beendete. Den heftigsten Crash des Tages legte jedoch Juan Pablo Montoya in den Schlusssekunden der Trainingssitzung hin, wobei der gerade von seinem Tennisunfall genese Südamerikaner aus eigener Kraft aus dem Wrack seines MP4-20 entsteigen konnte. In wie fern sich der Unfall auf den Gesundheitszustand seiner Schulter auswirkt, wird sich im Laufe des Tages zeigen.

Die Motoren. Während sich die Honda-Triebwerke bereits auf dem Heimweg nach Brackley befinden, schickt BMW zwei nagelneue Aggregate nach Spanien, welche morgen früh in den Autos von Mark Webber und Nick Heidfeld zum Einsatz kommen sollen. Für den Deutschen bedeutet dies, dass er zehn Plätze in der Startaufstellung verliert, sein australischer Teampartner entgeht dieser Strafe hingegen, da er an diesem Wochenende ohnehin einen neuen Motor bekommen hätte.

Die Reifen. Wie üblich hielt auch heute nur Ferrari die japanische Bridgestone-Flagge hoch. Genaue Aussagen über das Kräfteverhältnis der Pneuslieferanten werden erst im Laufe des Wochenendes möglich sein.

Die Platzierungen. Die Bestzeit ging wie schon im ersten Training an McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa, der unglaubliche 1,1 Sekunden Vorsprung auf Toyota-Tester Ricardo Zonta herausfahren konnte. Dahinter rangierte sich der fleißigste Pilot des Tages auf Rang drei ein: Nick Heidfeld. Die Folgeplätze gingen an Kimi Räikkönen, Jarno Trulli, David Coulthard, Giancarlo Fisichella, Ralf Schumacher, Fernando Alonso und den verunglückten Montoya. Michael Schumacher landete hinter Barrichello und Massa nur auf Platz 13.

Die Analyse. Nach diesem Trainingsfreitag in Barcelona ist natürlich die große Frage, ob der rote Aufwärtstrend von Imola tatsächlich nur ein Rennen lang angedauert hat oder ob die Scuderia morgen noch einmal wird zulegen können? Bei McLaren gestaltet sich derweil bis auf Montoyas Unfall alles wie gehabt: Freitagsbestzeit für den Testfahrer und gute Zeiten für die anderen Piloten. Besser als in Imola schlugen sich auch die Toyota und Red Bull Piloten, die sich in die Top10 schieben konnten. Fernando Alonso und Renault hielten sich hingegen, wie üblich an den Freitagen, noch bedeckt.