In Paris wird seit heute Morgen der Streitfall um den zweiten Tank des B·A·R Honda 007 von Jenson Button verhandelt. Während das Team ein riesiges Aufgebot an Staranwälten und Vertretern sowie zehn Zeugen aufgefahren hat, forderte der Motorsportweltverband FIA, welcher den Einspruch gegen die Entscheidung der eigenen Rennstewards eingelegt hatte, den International Court of Appeal in seinem Dossier dazu auf den Rennstall von der aktuellen WM auszuschließen und mit mindestens einer Million Dollar Geldstrafe zu versehen.

Der fragwürdige zweite Tank des 'Bondwagens' war dem Technischen Delegierte der FIA, Jo Bauer, bereits seit dem Malaysia GP bekannt. "Es ist kein geheimer Mechanismus, es ist nur ein zusätzlicher Tank und wir wussten seit Malaysia davon", erklärte Bauer im Verlaufe der Anhörung in Paris.

"Beim Malaysia GP machten wir eine allgemeine Inspektion der Tankzellen aller Teams, da es in der Technischen Arbeitsgruppe eine Anfrage gab zu überprüfen, ob die richtigen Materialien verwendet wurden. Dabei überprüften wir auch die Ausmaße der Tankzelle und die Regelkonformität im Hinblick auf die Größe."

Der Vorwurf, welcher die Fry-Truppe schlimmstenfalls die gesamte WM-Saison kosten könnte, ist nun, dass der Wagen während des Rennens für eine gewisse Zeit untergewichtig unterwegs war.

Das Team beruft sich hierbei darauf, dass man mindestens sechs kg Sprit im Auto benötige, damit es funktioniere. Ihr Kollektor enthielt jedoch 9 kg. Das Team besteht jedoch darauf, dass ihr Auto mit weniger als 5,29 kg Fehlfunktionen hätte. "Das Auto benötigt Sprit im Kollektor damit es funktioniert. Diese Ausgangsposition benutzen wir für unsere eigene Gewichtskalkulation", begründete Technikdirektor Geoffrey Willis. "Unser Kollektor wiegt 9 kg, da er für unser Hochdruckbenzinsystem entworfen wurde. Tests haben hierbei ergeben, dass er ein Mindestgewicht von 6 kg benötigt. Zudem stellten wir bei Testfahrten vor Saisonbeginn fest, dass wir bei einigen Strecken mehr benötigen und dies war der Fall."